Der Service läuft schon seit mehreren Jahren auf anderen Social-Media-Diensten sehr erfolgreich.

Foto: Meta

In den nächsten Wochen soll es Nutzern in 25 Ländern auf Instagram möglich sein, Vermisstenanzeigen der Polizei inklusive Fotos im eigenen Feed eingeblendet zu bekommen. Der neue Service, der das möglich macht, nennt sich Amber Alerts.

IP-Adresse

In den USA gibt es die America's Missing: Broadcast Emergency Response (Amber) bereits seit 26 Jahren, das System wird im ganzen Land dazu benutzt, vermisste Kinder zu finden. Bisher wurden dank dieses Systems polizeiliche Anzeigen vor allem im TV und im Radio ausgestrahlt oder alternativ als SMS an Personen im Umkreis verschickt. Ab sofort ist der Social-Media-Kanal Instagram Teil des Amber-Netzwerks.

Das Posting von Amber enthält ein Foto der vermissten Person, eine Beschreibung, wo das Kind zuletzt gesehen wurde, und weitere Informationen, die helfen sollen, ein Auffinden möglichst rasch zu gewährleisten. Diese Nachricht kann auch mit Freunden geteilt werden. Hat man Informationen bezüglich der Anzeige, kann man sich an eine Telefonnummer wenden, die ebenfalls angegeben ist.

Instagram-Besitzer Meta erklärt in einem Posting auf seiner Website, dass die Amber-Postings an Leute der betroffenen Region gehen. Die App nutzt dazu die Kombination aus IP-Adresse, Ort des Smartphones und der Stadt, die im Instagram-Profil angegeben ist. In den USA hat man dazu einige Organisationen als Partner, etwa das National Center for Missing & Exploited Children. Der Service soll in den nächsten Wochen aber auch in 24 weiteren Ländern starten, darunter Belgien, Irland und die Niederlande. Österreich, Deutschland und die Schweiz müssen auf das Feature noch warten.

Erfolgreiches System

Amber hat sich bereits bewährt. In den USA wurde das Feature schon 2015 bei Facebook eingeführt, und auch Google ist mit Search und Maps seit genau zehn Jahren Kooperationspartner. Laut US-Behörden wurden allein mit Amber-Anzeigen und den damit verbundenen Hinweisen bereits 123 Kinder gefunden.

In Europa gibt es #AmberAlertEurope in Form einer Stiftung, die bei der Rettung vermisster, gefährdeter Kinder hilft, indem sie Strafverfolgungsbehörden mit anderen Polizeiexperten und mit der Öffentlichkeit in ganz Europa verbindet. Österreich und auch Deutschland sind aktuell in keinem Amber-Netzwerk vertreten. (red, 2.6.2022)