Lignano vor dem erwarteten Ansturm zu Pfingsten

Foto: Imago / Westnend 61

Am vergangenen Wochenende hat eine Sturmflut in Lignano und schlimmer noch in Jesolo und Bibione gewütet. Auf mehreren Kilometern wurden Sand, Schirme und Bademeistertürme ins Meer gerissen. Verantwortlich dafür war der kalte Nordwind Bora, der ungewöhnlich kräftig ausfiel. Auf mehr als einem Kilometer ist die Küste bei Bibione ins Meer verschwunden, im Sand blieb eine Stufe mit einem Meter Höhe zurück. Man geht in Bibione von 30.000 Kubikmeter verlorenen Sands aus. Die Aufräumarbeit laufen intensiv, denn nach dem Sturm wird ein Ansturm von Touristen zu Pfingsten erwartet.

Am Strand von Bibione ist durch den Sturm eine ein Meter hohe Stufe im Sand zurückgeblieben.

Vor allem Lignano-Sabbiadoro bereitet sich auf einen Touristenansturm am kommenden Wochenende vor. 80.000 Besucher, darunter schätzungsweise 20.000 Österreicher, werden erwartet. Die Gemeinde rüstet sich gegen Alkoholexzesse junger Urlauber, wie es in den vergangenen Jahren der Fall gewesen war und setzt deutschsprachige Polizisten aus Südtirol und Kärnten ein.

Internationale Unterstützung

Nach schlechten Erfahrungen in den vergangenen Jahren zu Pfingsten wollen die Stadtverwaltung und die örtliche Polizei Sicherheitsmaßnahmen ergreifen, um Exzesse zu vermeiden. Sicherheitsbeamte aus dem Südtiroler Tramin werden während des Pfingstwochenendes ihre italienischen Kollegen unterstützen. Auch mit Kärntner Polizisten wird zusammengearbeitet, die besser mit deutschsprachigen Touristen umgehen können.

Bürgermeister Luca Fanotto beschloss, dass über das Wochenende keine Getränke in Glasflaschen oder Dosen verkauft werden dürfen. Lokalen ist nur erlaubt, Getränke in Plastik- oder Kartonbechern zu servieren. Das Trinken von alkoholischen Getränken außerhalb von Lokalen ist verboten. Die Betreiber wurden außerdem dazu aufgerufen, die Musiklautstärke zu reduzieren. Verstöße gegen die Verordnung sollen mit Verwaltungsstrafen zwischen 500 und 5.000 Euro geahndet werden.

Melonenkerne im Stadtkern

Verboten wird auch der Verkauf von Wassermelonen. In den vergangen Jahren hatten Gruppen von Jugendlichen das Pfingstwochenende mit lauter Musik und Alkohol verbracht und Wassermelonen verzehrt, die den Stadtkern verschmutzt hatten. Ähnliche Vorfälle will der Bürgermeister heuer vermeiden. So wurden auch Brunnen und Blumenbeete im Zentrum abgesperrt, um Schäden zu verhindern, berichteten lokale Medien.

"Es wird mit einem großen Zustrom österreichischer Touristen gerechnet, was eine besondere Aufmerksamkeit der Polizei erfordert. Wir wollen nicht unvorbereitet sein", erklärte der Kommandant der Polizei von Lignano Sabbiadoro, Alessandro Bortolussi, laut lokalen Medien. Die Sanktionen bei Nichteinhaltung der Vorschriften können strafrechtlicher Art sein, mit der Möglichkeit der Festnahme in flagranti. Geldstrafen sind in weniger schweren Fällen vorgesehen.

Der örtliche Autobahnbetreiber Autovie Venete rät Pfingsturlaubern aus Österreich und Deutschland auf den Autobahnen A23 (Udine–Palmanova) und A4 (Venedig–Triest) zu "äußerster Vorsicht". Starkes Verkehrsaufkommen gab es bereits am Donnerstag, einem Feiertag in Italien (Tag der Republik). Auch in den nächsten Tagen wird mit überdurchschnittlich starkem Verkehr auf den Autobahnen in Friaul und Venetien gerechnet. (red, APA, 2.6.2022)