Cori Gauff und ...

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Iga Swiatek treffen sich im Finale.

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Paris – Supertalent fordert Seriensiegerin: Die erst 18-jährige Cori Gauff nimmt es im Finale der French Open mit der Überfliegerin Iga Swiatek auf. Gauff ist die jüngste Finalteilnehmerin bei einem Grand Slam seit Maria Scharapowa 2004 in Wimbledon – und sie will mehr.

"Ich bin ein bisschen geschockt und finde gerade keine Wort für meine Gefühle", sagte die Weltranglisten-23., die sich in ihrem Halbfinale in 1:28 Stunden gegen die ungesetzte Italienerin Martin Trevisan 6:3, 6:1 durchsetzte.

Die US-Amerikanerin agierte nervenstark und bestach mit ihrem kraftvollen Spiel. Gauff hatte erstmals 2019 in Wimbledon für große Schlagzeilen gesorgt, als sie mit 15 Jahren die siebenmalige Majorsiegerin Venus Williams ausschaltete. Drei Jahre später setzt sie in Paris zum großen Coup an – und wirkt dabei fokussiert, aber nicht verbissen.

"Nur ein Tennismatch"

"Es ist nur ein Tennismatch", sagte Gauff und verwies auf "die vielen Dinge, die gerade in der Welt vor sich gehen, vor allem auch in den USA". Sie schrieb in ihrer Siegesbotschaft nach dem Match "Frieden" und "beendet die Waffengewalt" auf die Kameralinse. "Für mich ist es wichtig, die Plattform, die ich habe, zu nutzen. Vor allem hier in Europa", sagte Gauff. "Wir brauchen definitiv einen Wandel und eine Reform in diesem Aspekt", betonte Gauff.

Die klare Favoritin am Samstag (15.00 Uhr/Eurosport) ist Swiatek, die ihren zweiten Finaleinzug mit einem 6:2, 6:1-Erfolg in nur 64 Minuten gegen die Russin Darja Kassatkina klarmachte. "Es ist ein ziemlich besonderer und emotionaler Moment für mich", sagte Swiatek anschließend: "Ich liebe es, hier zu spielen und bin dankbar dafür, erneut das Finale spielen zu dürfen."

34 Siege en suite

Vor dem Match brachte sie sich mit Klängen von Led Zeppelin auf Betriebstemperatur und lieferte dann einmal mehr ab. Swiatek setzte ihre beeindruckende Erfolgsserie fort. Die Turniersiegerin von 2020 hat nun 34 Matches in Folge gewonnen. Einzig Venus Williams kann seit Beginn des 21. Jahrhunderts eine noch um ein Match längere Serie vorweisen, die im Jahr 2000 beim Turnier in Linz zu Ende ging.

"Ich versuche, jedes Match gleich anzugehen, egal, welche Bedeutung es hat", so Swiatek: "Ich fokussiere mich auf meine Aufgaben." Im vergangenen Jahr hatte die Tschechin Barbora Krejcikova die French Open gewonnen – ihre Nachfolgerin wird Gauff oder Swiatek heißen. (sid, 2.6.2022)