"Die langen Nächte, die viele Arbeit, unsere Bemühungen im vergangenen Schuljahr – es hat sich einfach alles gelohnt", jubelt Luca Zeitler. Der 16-jährige Schüler des BG/BRG Mössinger Klagenfurt ist Geschäftsführer der Junior Company "Drinkhalm" und hat – gemeinsam mit seinem zwölfköpfigen Team – Kärnten beim Österreich-Finale am 1. Juni 2022 in der Wirtschaftskammer Österreich (WKÖ) in Wien vertreten. Mit großem Erfolg! Denn die Gründer:innen konnten sich mit ihrer innovativen Idee und ihrem großartigen Produkt gegen sieben weitere Landessieger durchsetzen und die Jury bei einem Verkaufsgespräch, einem Interview und im Rahmen eines vierminütigen Pitch überzeugen.

Die innovative Idee der Junior Company "Drinkhalm", Drinks in Strohhalme zu verpacken, überzeugte die Jury beim Österreich-Finale.
Foto: Junior Company

Viel Geschmack, viel Nachhaltigkeit

"Mango-Maracuja, Waldbeere oder unser Sommerspecial Wassermelone sind drei von insgesamt sieben Sorten, in denen wir unsere Drinkhalme anbieten. Zwei Sorten – Cola und Hopfen-Zitrone – haben wir extra fürs Bundesfinale in Wien kreiert", erzählt Luca Zeitler. Der Clou des Produkts ist jedoch nicht nur sein Geschmack, sondern auch der nachhaltige Gedanke, der zur Entwicklung von "Drinkhalm" beigetragen hat: "Wir hatten keine Lust mehr auf die Flut von Plastikflaschen. Und so haben wir einen Strohhalm mit Brausepulver erfunden, der den ganzen Geschmack eines Drinks in sich bündelt. Ein frisch-fruchtiges Getränk, das vor allem komplett frei von Plastik ist."

Eigens für den Bundeswettbewerb kreierte "Drinkhalm" die neuen Sorten Cola und Hopfen-Zitrone.
Foto: Junior Company

Ticket zum Europa-Wettbewerb

Luca Zeitler und sein Start-up-Team haben sich mit dem Sieg des Bundesfinales das Ticket für den Europa-Wettbewerb gelöst, der vom 12. bis zum 14. Juli in Tallinn, Estland, stattfindet. "Wir sind sehr aufgeregt und müssen nun noch einiges planen." Auf die Frage, ob der junge Unternehmer die Teilnahme am Junior-Company-Programm auch anderen Schüler:innen empfehlen kann, kommt die Antwort prompt: "Ja, auf jeden Fall, von Herzen sogar! Ich habe so viel gelernt!"

Spaß am Gründen geweckt

Gerade an einer AHS, wo Wirtschaftsthemen nicht im Mittelpunkt stehen, findet Luca Zeitler die Teilnahme an einer Junior Company so wertvoll: "Wir haben Einblicke in wirtschaftliche und unternehmerische Zusammenhänge bekommen, eine Idee von null an entwickelt, Kontakte zu Firmen hergestellt, im Team zusammengearbeitet und unser Produkt geplant. Ich kann mir sehr gut vorstellen, nach der Schule ein eigenes Unternehmen aufzubauen."

Mit ihren stylishen Bags aus Lodenstoff holten sich die Schüler:innen von "Reloded.jc" aus der Steiermark den zweiten Platz.
Foto: Junior Company

Stockerlplätze und zwei Sonderpreise

Auch die anderen Junior Companys waren mit außergewöhnlichen und kreativen Produkten am Start: Den zweiten Platz im Österreich-Finale holten sich die Schüler:innen von "Reloded.jc" aus der Steiermark mit stylishen Bags aus Lodenstoff, Drittplatzierte wurden die Jungunternehmer:innen von "aw(e)arness" aus Tirol mit T-Shirts, die für das Thema "Mental Health" sensibilisieren. Neben den Stockerlplätzen wurden heuer auch zum ersten Mal Preise in zwei Sonderkategorien vergeben: In der Kategorie "Essen & Trinken", gesponsert von Coca-Cola, überzeugte die Kärntner Junior Company "After eat" mit der Idee, übrig gebliebene Speisen von Caterern für Jugendliche zugänglich zu machen. Die Kategorie "Nachhaltigkeit" entschied die Wiener Junior Company "ReFlame" mit ihren gleich zweifach brennenden Kerzen für sich.

Wirtschaft von morgen gestalten

"Ich gratuliere den Gewinner-Projekten sehr herzlich! Wobei alle Ideen, die es ins Finale geschafft haben, großartig sind. Besonders positiv ist mir aufgefallen: Bei allen Produkten wird der Gedanke der Nachhaltigkeit großgeschrieben – so wird von unseren Jung-Entrepreneurs die Wirtschaft für morgen gestaltet", sagt Carmen Goby, WKÖ-Vizepräsidentin und stellvertretende Vorsitzende im Vereinspräsidium von Junior Achievement Austria.

Die Wiener Junior Company "Reflame" wurde in der Kategorie "Nachhaltigkeit" für ihre zweifach brennenden Kerzen ausgezeichnet.
Foto: Junior Company

Ideale Lernumgebung in Junior Companys

Auch Jürgen Roth, Präsident von Junior Achievement Austria, zeigt sich begeistert: "Die Junior Companys sind eine ideale Lernumgebung. Die Teilnehmer:innen erwerben Kompetenzen, die ihnen sowohl in ihrem Schul- als auch im späteren Berufsalltag helfen. Wir würden uns wünschen, dass jeder junge Mensch in Österreich diese Kompetenzen im Laufe seiner Schulkarriere erwerben kann."

Lehrkraft des Jahres 2022

Jemand, der zu diesem Thema viel erzählen kann, ist die Junior-Company-Lehrkraft 2022, nämlich Eckhard Gussmack von der HTL Waidhofen/Ybbs. Diese Auszeichnung hat er seinen zufriedenen Schüler:innen zu verdanken. Der selbsternannte "Senior" hat über die Jahre 43 Junior Companys begleitet und hatte immer "eine Riesenhetz".