Das Militär in Mali hält an der Macht fest. Wie lange, ist unklar.

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Bamako – Die Militärjunta des westafrikanischen Krisenstaats Mali hat nach ihrem Putsch im vorigen Jahr Wahlen bis Ende März 2024 versprochen. Dies gab Putschistenführer und Übergangspräsident Assimi Goïta am Dienstag in der Hauptstadt Bamako bekannt. Die sogenannte Übergangsperiode wurde per Erlass rückwirkend mit 24. März auf zwei Jahre festgesetzt. Wenige Tage zuvor hatte die Westafrikanische Wirtschaftsgemeinschaft (ECOWAS) entschieden, Sanktionen gegen Mali aufrechtzuerhalten.

Militärputsch 2020

Nach dem Militärputsch in Mali im August 2020 hatte die neue Militärregierung ein Versprechen gebrochen, im Februar demokratische Wahlen in durchzuführen. Stattdessen schlug sie eine Übergangszeit von fünf Jahren vor. Das führte zu einem Bruch mit der ehemaligen Kolonialmacht Frankreich und löste Sanktionen der westafrikanischen Wirtschaftsgemeinschaft Ecowas aus.

Für Ecowas ist die von der Militärregierung neu vorgeschlagene Übergangszeit von zwei Jahren weiterhin zu lang. Die westafrikanischen Staatsoberhäupter, die sich am Wochenende wegen der Situation in Mali in Ghanas Hauptstadt Accra trafen, entschieden, ihre Sanktionen nicht aufzuheben.

Das österreichische Bundesheer ist im Land an der EU-Mission EUTM und an der Uno-Mission Minusma mit insgesamt rund 90 Soldaten beteiligt. EUTM wird seit Ende vergangenen Jahres vom österreichischen Brigadier Christian Riener geleitet. (APA, 7.6.2022)