In den vergangenen zehn Jahren wäre genügend geistiges, technisches und wirtschaftliches Potenzial vorhanden gewesen, um einen entscheidenden Schritt von Öl und Gas wegzukommen. Stattdessen sind die maßgeblichen Entscheidungsträger (Frauen waren da noch kaum dabei) von einer Lobbyfalle in die andere gestolpert.

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Im Interesse der Gewinnmaximierung haben sich die Strippenzieher gegenseitig die Haxln gestellt, von Dekarbonisierung gefaselt und die Gasleitung Nord Stream gebaut, Erdgasmotoren entwickelt und bei kritischen Einwänden auf Biogas verwiesen, mit Abgasbetrug sich beinahe selbst das Grab geschaufelt, gerne den Begriff "Übergangstechnologie" strapaziert, um gestrige Technologien in die Zukunft zu schleppen. Kurzum, immer wieder links geblinkt und rechts abgebogen (und umgekehrt).

Atomkraft und -bombe

Und jetzt sind wir in einer wirklich prekären Situation. Die Wohlstandsreserven wurden allein durch Corona schon fast aufgebraucht. Der Handlungsspielraum erscheint enger als je zuvor. Schon wieder wird das für unlautere Argumente genützt. Allen abstrusen Geschäftsideen voran die Atomkraft vulgo Kernkraft.

Gerne wird behauptet, es gäbe ohne Kernkraft zu wenig Strom fürs Elektroauto. Das stimmt nicht. Was aber sicher ist: Atomkraft ist der siamesische Zwilling der Atombombe. Die "friedliche Nutzung" der Atomkraft war immer schon die teuerste Energieform, die eigentlich nie jemand gebraucht hat, außer Bombenbastler, die mit der "friedlichen Nutzung" von Uran und Plutonium einen ehrenhaften Zweck vorschützen. (Rudolf Skarics, 16.6.2022)