Die Apple Watch hat sich als Smartwatch mittlerweile etabliert. Der US-Konzern sieht aber noch Potenzial, mehr Kunden zu erreichen, und verbessert laufend Features beziehungsweise ergänzt welche.

Foto: Apple

Auf der Keynote der Entwicklerkonferenz WWDC hat Apple am Montag zahlreiche Software-Updates vorgestellt. Besonders die Apple Watch bekommt in naher Zukunft einige sinnvolle Erweiterungen, speziell im Bereich Fitness und Gesundheit. In einem zusätzlichen Termin zur kommenden Software durfte DER STANDARD zusätzliche Fragen zu den angekündigten Features stellen.

Katzen-Watchface

Zahlen mit Gesichtern, die auf einem gelben Hintergrund tanzen – ja, selbstverständlich wird das neue Betriebssystem auch neue Watchfaces mit sich bringen, die von verspielt bis elegant alle Geschmäcker abdecken sollen. Besonderen Wert legte Apple in der Vorstellung auf die neuen Möglichkeiten des Porträtziffernblatts, das beispielsweise künftig vom eigenen Haustier oder Baby dominiert werden darf, auf Wunsch auch mit einem einfärbigen Hintergrund, damit das zentrale Fotomotiv noch mehr hervorsticht. Wer zudem verschiedene Fokuszeiten eingestellt hat, also etwa ab 20 Uhr keine Anrufe mehr erhalten will, der kann sich dazu passend ein automatisiertes Wechseln auf ein anderes Watchface einstellen. Ebenfalls positiv aufgefallen ist in diesem Zusammenhang, dass auch ältere Watchfaces überarbeitet wurden und demnächst zum Teil mit mehr Informationen aufwarten können.

Vier neue Watchfaces werden mit Watch OS 9 mitgeliefert. Zahlreiche ältere Watchfaces erfahren eine Überarbeitung.
Foto: Apple

Mehr Workout

Auch die Workout-App, eine der meistgenutzten Apps der Uhr, bekommt zahlreiche neue Funktionen. Beispielsweise lässt sich mit Watch OS 9 die Intensität des aktuellen Trainings anzeigen, indem etwa Herzfrequenzzonen angezeigt werden. Auch neue Programme finden sich vorinstalliert, etwa Multisport-Workouts, die Triathleten mit nur einem Workout alle Disziplinen gesammelt tracken lassen. Will man beim Laufen etwa eine vordefinierte Distanz in einer bestimmten Zeit schaffen, dann wählt man das "Distance in time"-Workout. Hier werden die zwei Parameter eingestellt, die Uhr hilft mit Vorschlägen für das Durchschnittstempo oder dem maximal empfohlenen Pulsschlag.

Ambitionierte Naturen, die mehrere Workouts parallel in Angriff nehmen, wählen praktischerweise aus mehreren "Workout Views", die individualisiert abgespeichert und so beim jeweiligen Training bequem aufs Armband geworfen werden können.

Kalender, Podcasts, Erinnerungen

Auch andere Apps verfügen ab dem nächsten Update über mehr Funktionen. Beim Kalender kann man neue Termine direkt auf der Uhr anlegen. Die neue Wochenübersicht zeigt an, wie beschäftigt man die nächsten Tage sein wird. Die bunten Balken verraten allerdings erst, worum es sich handelt, wenn man den Termin anklickt.

Erinnerungen können jetzt ebenfalls schnell auf der Uhr programmiert werden, der Griff zum Smartphone wird zunehmend abgenommen. Dies gilt auch für Podcasts. In der neuen Kategorie "Vorschläge für dich" findet man schnell passenden Nachschub für das eigene Hörverhalten, und dank der neuen Suchfunktion kann man auch gezielt nach einem Hörerlebnis Ausschau halten.

Die verbessere Schlaf-App bietet weit mehr Informationen als bisher.
Foto: Apple

Gesundheit

Wer die Apple Watch als Schlafbegleiter nutzt, der bekommt demnächst mehr Einblick in seine Gewohnheiten. So trackt die Uhr mit dem neuen Update endlich auch Schlafphasen, also wie oft man aufgewacht ist und wie tief man geschlafen hat. Am iPhone gibt es dann auch das dazupassende Sleep-Widget. Hier sieht man noch einmal übersichtlicher die einzelnen Phasen und kann auch Vergleiche anzeigen lassen, etwa zum Schlafverhalten der vergangenen Woche.

Neu ist das Feature rund um "Medikationen". Hier kann man künftig die zu nehmenden Pillen in einer übersichtlichen Art eintragen. Zusatzinformationen, etwa die Dosierung und die vorgeschriebene Uhrzeit, können ebenfalls ergänzt werden. Mit bunten Farben und dazu passenden Icons will die App das Eintragen so attraktiv wie möglich machen.

Via "Health Sharing" kann man die eigene Medikation mit zum Beispiel Verwandten teilen, die dann mitlesen können, ob die verschriebene Medizin auch genommen wurde – beziehungsweise ob sich die betroffene Person zumindest die Mühe macht, die Einnahme in die App einzutragen.

Die Funktionen im Überblick.
Foto: Apple

Apple World

Ist man mit all seinen Geräten im Apple-Universum, hat man natürlich zusätzliche Vorteile. Mit der neuen "Cross Device Functionality" kann man sich mit Watch OS 9 diverse Workout-Daten am iPhone, iPad oder Apple TV übersichtlicher anzeigen lassen. Nutzt man ein iPhone, was wohl für alle Apple-Watch-Nutzer zutrifft, dann kann man sich künftig noch mehr Details zu den einzelnen Trainings am Smartphone anzeigen lassen. So wird etwa die gelaufene Strecke nicht nur eingeblendet, man kann sich zu jedem Abschnitt zusätzliche Daten, etwa Puls oder Geschwindigkeit, anzeigen lassen.

Watch OS 9 erscheint im Herbst für alle Apple-Watch-Modelle ab der Series 4. Obwohl aktuell noch die Apple Watch 3 von Apple direkt verkauft wird, fällt dieses Modell ab dem kommenden Update aus der unterstützten Liste. (red, 8.6.2022)