Das britische Spezialschiff im Suezkanal, 3. Juni.

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Tel Aviv/Beirut – Die islamistische Miliz Hisbollah im Libanon droht Israel mit Angriffen, um die Förderung von Gas in von beiden Ländern beanspruchten Seegebieten zu verhindern. Die Miliz habe keine Angst vor einem Krieg, warnte Hisbollah-Chef Sayyed Hassan Nasrallah am Donnerstag in einer im Fernsehen übertragenen Rede. Die Hisbollah sei in der Lage, einen Start der Förderung im Gasfeld Karish zu verhindern, Israel werde das Schiff nicht schützen können.

Er bezog sich auf ein vor der Küste liegendes Schiff des britischen Unternehmens Energean. Die für Israel arbeitende Firma teilte mit, die Schwimmende Produktions- und Lagereinheit (FPSO) solle im dritten Quartal mit der Förderung beginnen.

Nasrallah warnte das Unternehmen, es werde die Konsequenzen für die Förderung des Gases tragen müssen. Aus Sicht Israels liegt das umstrittene Gasfeld innerhalb seiner Wirtschaftszone und nicht in umstrittenen Gewässern. Die USA hatten im Jahr 2000 Vermittlungsversuche in Form indirekter Gespräche zwischen Israel und Libanon gestartet, die jedoch festgefahren sind. (red, APA, Reuters, 9.6.2022)