Neben der klassischen und weit verbreiteten New York Style Pizza (dünner Boden) und der Chicago Deep Dish Pizza (dicker Boden, Käse unter Tomatensauce) wird in den USA die Detroit Style Pizza immer beliebter. Seit vorigem Jahr ist dort die Pizza aus der Motor City sogar beim Platzhirsch Pizza Hut erhältlich, ein Zeichen, dass der Trend der vergangenen Jahre Fuß gefasst hat.

Detroit Pizza
Foto: Ursula Schersch

Diese Art der Pizza entstand 1946 in der Automobilstadt Detroit in Michigan. Als Erfinder gelten Gus und Anna Guerra vom Restaurant Buddy's. Dort wurde die Pizza in einer rechteckigen Form gebacken, einer Stahlform, wie sie in der Automobilindustrie für die Aufbewahrung von Autoersatzteilen verwendet wird. Diese Form gibt der Pizza nicht nur das charakteristische rechteckige Aussehen, sondern lässt den Boden und die Ränder der Pizza besonders knusprig und goldbraun werden. Der Pizzateig ist dick und luftig, ähnlich einer Focaccia. Eine schwere Gusseisenpfanne ergibt ähnliche Resultate, aber auch eine herkömmliche Nonstick-Backform wie hier verwendet liefert ein exzellentes Ergebnis.

Käserand

Ganz wichtig ist der Käserand: Der Pizzateig wird bis ganz zum Rand mit kleinen Käsewürfeln belegt. Diese schmelzen durch den Kontakt zur heißen Form während des Backens und ergeben den knusprigen braunen Käserand. Im Original wird Brick Cheese aus Wisconsin verwendet, und das nicht zu knapp. Buddy's verwendet 1 pound (454 g) Käse pro Pizza, ich habe die Menge hier etwas reduziert.

Ikonisch ist übrigens auch die Tomatensauce, die in Form von "racing stripes" (die Zierstreifen auf Rennautos) auf dem Käse und nicht darunter platziert wird. Immerhin stammt die Pizza aus der Motor City!

Zutaten für eine 23 x 33 cm große Form (oder etwas größer), für 3 Personen

Teig:

  • 250 ml warmes Wasser
  • 5 g Trockengerm (oder 15 g Frischgerm)
  • 1 TL Salz (6 g)
  • 1 EL Sonnenblumenöl
  • 350 g glattes Mehl (W700)
  • Öl für Schüssel und Form

Tomatensauce:

  • 1 kleine Zwiebel (50 g)
  • 1 Knoblauchzehe
  • 400 g fein gehacktes Tomatenfruchtfleisch (Polpa)
  • ½ TL Zucker
  • Salz, schwarzer Pfeffer
  • 3 Zweige frisches Basilikum
  • Öl zum Braten

Zum Belegen:

  • 170 g Gouda am Stück
  • ca. 50 g Salami
  • geriebener Parmesan zum Bestreuen (optional)

Den Teig entweder in der Küchenmaschine mit Knethaken oder von Hand zubereiten. Da er relativ klebrig ist, empfehle ich die Küchenmaschine.

Rezept-Motorcity-Pizza.pdf

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Das Rezept als PDF zum Ausdrucken.

Wasser und Germ in einer großen Schüssel mischen. Salz und Öl einrühren, dann das Mehl zugeben. In 7–10 Minuten zu einem weichen Teig kneten.

Den Teig in einer sauberen, geölten Schüssel mit einem Deckel oder einem feuchten Geschirrtuch zugedeckt bei Zimmertemperatur gehen lassen, bis sich das Volumen verdoppelt hat, rund 1 Stunde.

Foto: Ursula Schersch

In der Zwischenzeit die Tomatensauce zubereiten. Die Zwiebel klein würfeln, Knoblauch fein hacken. Zwiebel in 1 EL Öl bei mittlerer Hitze ca. 3 Minuten goldgelb andünsten. Den Knoblauch ca. 1 Minute mitrösten, dann das Tomatenfruchtfleisch einrühren. Mit Zucker, Salz und frisch gemahlenem schwarzem Pfeffer würzen.

Foto: Ursula Schersch

Kurz köcheln lassen, damit die Sauce ein bisschen einkocht, ca. 5 Minuten. Am Ende der Kochzeit das frische Basilikum grob zerpflückt in die Sauce rühren.

Foto: Ursula Schersch

1 EL Öl in einer Form mit 23 x 33 cm (oder etwas größer) verteilen und den Teig hineingeben. Am besten gleich direkt mit einem stabilen Teigschaber von der Schüssel in die Form spachteln.

Foto: Ursula Schersch

Die Hände ölen und den Teig in einer gleichmäßigen Stärke in der Form verteilen (an den Ecken anziehen). Den Ofen auf 220 °C Ober- und Unterhitze vorheizen und den Rost in die unterste Schiene schieben.

Foto: Ursula Schersch

Den Käse klein würfeln und die Salami in dünne Scheiben schneiden. Den Teig mit den Käsewürfeln belegen – bis ganz zu den Rändern und Ecken, damit ein knuspriger Käserand entsteht.

Foto: Ursula Schersch

Die Tomatensauce in zwei oder drei Streifen in der Form verteilen. Mit Salami belegen.

Foto: Ursula Schersch

Die Pizza in der untersten Schiene im vorgeheizten Ofen bei 220 °C für ca. 20 Minuten backen, bis die Ränder gut gebräunt sind und der Käsebelag golden ist.

Foto: Ursula Schersch

Nach Belieben noch mit etwas geriebenem Parmesan bestreuen. Gutes Gelingen! (Ursula Schersch, 15.6.2022)

Link zum Blog der Autorin: tasteoftravel.at

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Foto: Ursula Schersch