Der Kryptomarkt erhält neue Regeln.

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Wer in Kryptowährungen investiert, muss sich bald an neue Regeln halten. Die EU arbeitet an einem neuen Gesetzespaket. Dieses soll einen einheitlichen Rechtsrahmen schaffen, die Auswirkungen der neuen Technologien auf den herkömmlichen Finanzmarkt mitbedenken und – gerade nach dem jüngsten Kryptocrash – die Anlegerinnen und Anleger schützen.

Nun soll es deutlich schneller zu einer Einigung kommen als erwartet, berichtet Bloomberg. Demnach sollen sich EU-Rat und Europaparlament im Rahmen von Verhandlungen am 14. und 30. Juni bereits bis Ende des Monats auf einen gemeinsamen Standpunkt einigen. Das Gesetzespaket trägt den Namen "Markets in Crypto-Assets" (MiCA) und wurde erstmals 2020 vorgestellt. Schon damals sahen die Gesetzgeber eine Notwendigkeit, den weitgehend unkontrollierten Kryptomarkt EU-weit einheitlichen Regeln zu unterwerfen.

Offene Punkte

Uneinigkeiten gibt es laut dem Bericht derzeit noch in mehreren Punkten. Unter anderem stehe zur Debatte, ob auch sogenannte NFTs – also digitale Echtheitszertifikate auf der Blockhain – in das Regelwerk inkludiert werden sollen. Unklar sei zudem, wie man Stablecoins regulieren wolle und wie die Beaufsichtigung großer Krypto-Asset-Dienstleister (CASPs) ablaufen soll. Darüber hinaus würden beide Institutionen überlegen, wie man mittels einer Obergrenze den Einsatz von Stablecoins als Zahlungsmittel einschränken könne.

Seit einiger Zeit werden Krypto-Enthusiasten außerdem mit den Folgen für die Umwelt konfrontiert. Allein Bitcoin hat jährlich einen mit den Niederlanden vergleichbaren Stromverbrauch, berichtete der STANDARD. Das EU-Parlament soll deshalb fordern, auch die Auswirkungen auf die Umwelt in der Gesetzgebung zu berücksichtigen. Genauer gesagt sollen CASPs dazu verpflichtet werden, ihren Energieverbrauch offenzulegen.

Talfahrt

Am Montag stürzte der Bitcoin in den frühen Morgenstunden erneut stark ab und fiel auf den tiefsten Stand seit Dezember 2020 (25.000 Dollar). Montagnachmittag (Stand 13 Uhr) durchbrach der Kurs sogar die 24.000-Dollar-Grenze, er scheint sich weiter im Sinkflug zu befinden. (red, 13.6.2022)