Die Erhebung von Kontaktpersonen der beiden Erkrankten läuft.

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Wien/St. Pölten – In Österreich sind zwei weitere Affenpockenfälle aufgetreten – betroffen sind laut Gesundheitsministerium ein Wiener und ein Niederösterreicher, der in der Bundeshauptstadt in der Klinik Favoriten stationär behandelt wird, hieß es am Montag. Die Erhebung von Kontaktpersonen der beiden Erkrankten läuft. Alle damit verbundenen Schritte wurden veranlasst. Damit gibt es in Österreich bisher vier bekannte Fälle.

Die Erkrankung ist seit einigen Wochen in Österreich meldepflichtig. Die internationalen Gesundheitsbehörden wurden ebenfalls informiert.

Laut dem Büro von Gesundheitsstadtrat Peter Hacker (SPÖ) hat der Wiener in der Altersgruppe von 20 bis 40 Jahren einen milden Krankheitsverlauf. Sein Allgemeinbefinden sei insgesamt gut, weshalb er nicht im Spital behandelt wird, sondern sich daheim in Isolation befindet. Eine Absonderung wurde durch die Gesundheitsbehörde bereits ausgesprochen. Enge Kontaktpersonen wurden erhoben, hier wurde unter anderem eine Berufsfernhaltung ausgesprochen.

Merkblatt für Großveranstaltungen veröffentlicht

Wer den Verdacht habe, pockenartige Symptome aufzuweisen (in der Regel Pusteln/Läsionen auf der Haut), solle nicht gleich selber ins Spital fahren, das sei überhaupt nicht nötig, hieß es aus Hackers Büro. Stattdessen solle man Ruhe bewahren und in Wien 1450 anrufen, wo geklärt werde, was zu tun sei. Denn in der Regel seien diese Fälle nicht spitalspflichtig und könnten auch daheim auskuriert werden.

Das Gesundheitsministerium hat in der Vorwoche ein Merkblatt mit wichtigen Tipps zum Schutz vor übertragbaren Krankheiten erarbeitet und veröffentlicht. Neben den Affenpocken behandelt dieses Infoblatt auch sexuell übertragbare Infektionen (STIs) und Covid-19. Dazu wurden Tipps zur Vorbeugung und zum Vorgehen beim Verdacht auf eine Infektion zusammengefasst. Die Broschüre sei ein idealer Begleiter bei Großveranstaltungen, Festivals und Feiern.

Gesundheitsminister Johannes Rauch (Grüne) stellte klar: "Das Auftreten der Affenpocken hat uns wieder bewusst gemacht, dass übertragbare Krankheiten auch jenseits von Covid-19 eine ständige Gefahr für unsere Gesundheit sind. Wo viele Menschen zusammenkommen und feiern, ist die Wahrscheinlichkeit der Übertragung besonders groß." (APA, 13.6.2022)