Bitcoin befindet sich auf Talfahrt.

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Die Talfahrt von Bitcoin und vielen anderen Kryptowerten geht weiter. Am Dienstag fiel der Kurs der nach Marktwert größten Digitalwährung in Richtung der Marke von 20.000 US-Dollar. Im Tief wurden auf der Handelsplattform Bitfinex rund 20.860 Dollar markiert. Das ist der tiefste Stand seit eineinhalb Jahren. Im Vergleich zum Vortag brach der Kurs um gut zehn Prozent ein. Das Rekordhoch von knapp 69.000 Dollar, erreicht im vergangenen November, ist weit entfernt.

Auch andere Kryptoanlagen gaben erneut deutlich nach. Die Nummer zwei am Markt, Ether, fiel bis auf 1.078 Dollar und damit den tiefsten Stand seit Anfang 2021. Der Wert aller rund 19.800 Digitalwährungen beläuft sich laut dem Portal Coinmarketcap gegenwärtig auf etwa 950 Milliarden Dollar. Vor gerade einmal einem halben Jahr war die Marktkapitalisierung noch rund dreimal so hoch, bei fast drei Billionen Dollar. Das zeigt, wie stark der Markt unter Druck steht.

Probleme bei Celsius

Ausschlaggebend für den Kurssturz sind Inflations- und Zinssorgen. Wegen der hohen Geldentwertung straffen viele Zentralbanken ihre Geldpolitik. Am Mittwoch dürfte die US-Notenbank Fed ihren Leitzins um weitere 0,5 Prozentpunkte anheben. Einige Fachleute halten sogar einen noch größeren Schritt um 0,75 Punkte für denkbar. Riskante Anlagen wie Digitalwährungen werden durch die entschlossene Zinswende belastet, weil sie keine laufenden Erträge abwerfen. Festverzinsliche Wertpapiere werden dagegen ein Stück lukrativer.

Für schlechte Stimmung am Markt sorgen darüber hinaus Probleme bei dem Kryptokreditgeber Celsius Network. Der Anbieter hatte zuletzt Abhebungen ausgesetzt. Auch die weltweit größte Kryptobörse Binance habe aufgrund "festgefahrener Transaktionen" für mehr als drei Stunden Abhebungen pausiert, erklärte Kryptoexperte Timo Emden von Emden Research. "In einer ohnehin unübersichtlichen Marktphase können derartige Hiobsbotschaften die Unsicherheit verschärfen." (APA, 14.6.2022)