Die Infektionen mit dem Coronavirus steigen derzeit in vielen Ländern wieder an.

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Der seit zwei Wochen beobachtete Anstieg bei den Coronavirus-Neuinfektionen in Österreich setzt sich fort. Davon geht das Covid-Prognose-Konsortium des Gesundheitsministeriums in seiner neuen Vorschau aus. 6.869 Neuinfektionen wurden allein am Mittwoch registriert, am Dienstag waren es 4.242. Die höheren Zahlen sind vor allem auf die Omikron-Subvariante BA.4/BA.5 zurückzuführen. Der Anteil dieser Fälle betrug österreichweit in der vergangenen Woche bereits 30,9 Prozent.

In der kommenden Woche soll BA.4/BA.5 laut dem Expertengremium in Österreich dominant werden. Es sei zu erwarten, dass sich "das Wachstum der neuen Infektionen noch weiter beschleunigt". Die Expertinnen und Experten verweisen darauf, dass die effektive Reproduktionszahl dieser Mutation zuletzt auf 1,37 geschätzt wurde – was einer Verdopplungszeit von sieben Tagen entspricht.

Zusätzlich wurde in den vergangenen Wochen auch ein erhöhter Anteil an Reise-assoziierten Fällen beobachtet. "Auch ein Einfluss von kürzlich stattgefundenen Großveranstaltungen kann nicht ausgeschlossen werden." Der Fallanstieg werde sich auch "in einem deutlichen Zuwachs des Normalpflegebelags" bemerkbar machen. Laut der aktuellen Prognose könnte sich die Anzahl der belegten Normalbetten in den kommenden zwei Wochen von zuletzt weniger als 500 auf knapp 1.000 in etwa verdoppeln.

Entspannte Lage auf Intensivstationen

Auf den Intensivstationen ist die Lage aktuell sehr entspannt: Am Mittwoch waren nur 34 Corona-Intensivbetten belegt. In diesem Bereich erwarten die Experten des Covid-Prognose-Konsortiums eine zunächst stabile Entwicklung, ehe auch hier die Zahlen moderat und auf vergleichsweise sehr geringem Niveau steigen werden. Eine Überlastung oder Zuspitzung der Situation zeichnet sich jedoch mittelfristig nicht ab. (David Krutzler, 15.6.2022)