Derzeit müssen Waffenbesitzer in New York eine Begründung vorweisen können, weshalb sie in der Öffentlichkeit Waffen tragen wollen.

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New York – Der Oberste Gerichtshof der USA könnte es Einwohnern von sechs US-Bundesstaaten bald erleichtern, in der Öffentlichkeit Waffen zu tragen. Eine entsprechende Entscheidung für den Bundesstaat New York wird in den kommenden Tagen erwartet und könnte Auswirkungen auf fünf weitere Staaten haben. Das berichtete die "Washington Post" am Samstag.

Die Entscheidung des Supreme Court könnte das Verfassungsrecht auf Waffenbesitz über den persönlichen Wohnbereich auf öffentliche Orte wie Restaurants und Einkaufszentren ausdehnen. Je nachdem, wie weit der Supreme Court geht, könnte auch New Yorks Verbot für leistungsstarke halbautomatische Waffen fallen. Eine Mehrheit der Höchstrichter hatte bei einer Debatte im vergangenen Herbst angedeutet, dass sie die New Yorker Auslegung des "Second Amendment" (Zweiter Zusatzartikel zur Verfassung, der das Recht auf Waffenbesitz regelt), für zu streng hält.

Entscheidung wäre Wasser auf Mühlen von Waffenlobbyisten

Derzeit müssen Bürgerinnen und Bürger im Bundesstaat New York eine Lizenz vorweisen, um eine Waffe tragen zu dürfen. Dafür müssen sie eine entsprechende Begründung liefern können. Diese Klausel wird von Gegnern strenger Waffengesetz kritisiert. Sollte der Supreme Court nun die Regelung in New York zu Fall bringen, dürften sie in Staaten mit vergleichbarer Gesetzgebung aktiv werden und auf eine ähnliche Beurteilung durch die Richterinnen und Richter hoffen. Konkret geht es dabei um die Staaten Kalifornien, New Jersey, Maryland, Hawaii und Massachusetts. (red, miwi, 19.6.2022)