Binance-Chef Changpeng Zhao.

Foto: Reuters / Benoit Tessier

Als der Kryptomarkt vor einigen Wochen zusammenbrach, blickten nicht viele Unternehmen optimistisch in die Zukunft. Coinbase kündigte die Entlassung von mehr als 1.000 Mitarbeitenden an, Celsius stellte alle Transaktionen ein. Einzig Binance-CEO Changpeng Zhao sagte, dass es sich beim Crash um "normale Marktschwankungen" handle – und er 2.000 neue Stellen schaffen werde.

Dennoch geht auch er davon aus, dass es noch länger dauern wird, bis sich Bitcoin vom massiven Kurssturz auf unter 20.000 Dollar erholen wird. "Ich denke, dass es angesichts des Preisverfalls vom Allzeithoch von 68.000 auf jetzt 20.000 Dollar wahrscheinlich eine Weile dauern wird, bis er wieder steigt. Es wird wahrscheinlich ein paar Monate oder ein paar Jahre dauern", sagt Zhao gegenüber dem "Guardian".

Positive Entwicklung?

Würde man den Kurs aus der Perspektive von Anlegerinnen und Anlegern vor vier Jahren betrachten, sei es laut ihm aber positiv, dass der Kurs bei 20.000 Dollar liegt. "2018/2019 lag der Bitcoin bei 3.000 bis 6.000 Dollar" sagt Zhao gegenüber der britischen Zeitung.

Bloomberg Markets and Finance

Binance scheint der Zukunft allgemein recht positiv entgegenzublicken. Die aktuellen Entwicklungen am Markt seien mit den Aktienmärkten vergleichbar, sagte der Binance-CEO gegenüber Bloomberg: "Auch Netflix ist um 70 Prozent gefallen." Laut ihm sei nun der beste Zeitpunkt gekommen, um neues Personal anzuheuern und konkurrierende Firmen zu übernehmen. Möglich sei das unter anderem deshalb, weil man in der Vergangenheit auf teure Super-Bowl-Werbespots und Sponsorenverträge verzichtet habe.

Winter is coming

Andere Marktteilnehmer scheinen pessimistischer zu sein. Coinbase-CEO Brian Armstrong wirft zum Beispiel auf, dass eine Rezession in einen weiteren "Krypto-Winter" – also ein anhaltendes Tief – führen könnte. Zuletzt kämpfte der Markt 2018 mit einer solchen Phase, damals fiel Bitcoin von rund 20.000 Dollar auf unter 8.000 Dollar. (red, 23.6.2022)