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Wer in den vergangenen Monaten probiert hat, einen neuen Mac zu erwerben, der wird es schon bemerkt haben: Apple hat derzeit recht augenscheinliche Probleme damit, neue Hardware im gewünschten Ausmaß zu produzieren. Das Ergebnis: So manchen Rechner gibt es nur mit wochen- oder gar monatelanger Wartefrist.

Ein Problem, das natürlich nicht auf Apple beschränkt ist, die gesamte Branche kämpft derzeit mit ähnlichen Schwierigkeiten. Dass allerdings ausgerechnet der iPhone-Hersteller, der sonst dafür bekannt ist, wie kein zweites Unternehmen die Lieferkette im Griff zu haben, sich mit solchen Dingen herumschlagen muss, zeigt, wie prekär die Lage mittlerweile geworden ist. Wie sich nun zeigt, beschränken sich die entsprechenden Schwierigkeiten auch nicht auf neue Geräte, das Unternehmen scheint zunehmend auch Probleme damit zu haben, Ersatzteile zu bekommen.

Vertrösten

Apple ist in den USA dazu übergegangen, Kunden mit teilweise defekten Geräten wieder nach Haus zu schicken, berichtet Macrumors. Der Hardwarehersteller soll diese neue Policy mittlerweile auch bestätigt haben. Der Grund ist die erwähnte Ersatzteilkrise, man wolle verhindern, dass die Nutzer wochenlang ohne ihr Smartphone auskommen müssen.

Konkret bedeutet dies, dass die Mitarbeiter im Apple Store nur mehr dann Geräte ausnahmslos einbehalten, wenn sie sich aufgrund des entstandenen Schadens gar nicht mehr verwenden lassen oder durch die weitere Benutzung ein Totaldefekt zu befürchten ist. In allen anderen Fällen wird die Versorgungslage mit Ersatzteilen überprüft, ist hier eine längere Wartefrist zu erwarten, müssen die Betroffenen zunächst mit dem defekten Gerät wieder nach Hause gehen – und auf einen Termin warten.

Trend zu Reparatur

Verschärft wird die Situation offenbar durch einen an sich erfreulichen Trend: Apple repariert mittlerweile deutlich mehr als in früheren Jahren, wo Smartphones sehr schnell vollständig ausgetauscht wurden. Das erweist sich angesichts des aktuellen Engpasses bei Komponenten aber als Nachteil. Gleichzeitig ist allerdings die Frage, ob dies in der aktuellen Situation wirklich einen großen Unterschied machen würde, hat Apple doch derzeit aufgrund der angespannten Situation vor allem in China generell Schwierigkeiten, Geräte im gewünschten Ausmaß zu bekommen.

Betroffen von dieser neuen Regel sollen vor allem Macs sein. So spricht der Bericht davon, dass bei aktuellen Macbook Pros bis zu acht Wochen dauern kann, bis ein defektes Display ausgetauscht werden kann. Probleme gibt es aber auch bei der Nachlieferung von Akku, Tastatur und Gehäuse bei Macbook Pro M1 und Macbook Air. (apo, 23.6.2022)