Unweit von dort, wo ein Jugendlicher am Freitag von israelischen Soldaten erschossen wurde, kam es zu auch zu Ausschreitungen nachdem israelische Siedler offenbar die Wasserquelle eines Palästinenserdorfs besetzt hatten.

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Ramallah – Israelische Soldaten haben einen palästinensischen Jugendlicher im von Israel besetzten Westjordanland erschossen. Der 16-Jährige habe am Freitagabend in der Nähe des Dorfes Silwad in der Nähe von Ramallah Schussverletzungen erlitten und sei in der Nacht gestorben, teilten ein Behördenvertreter von Silwad und palästinensische Sicherheitskreise am Samstag mit.

Der Jugendliche befand sich nach Angaben des Behördenvertreters an einer Straße auf dem Weg zur benachbarten Siedlung Ofra, als er von den israelischen Soldaten verletzt wurde. Laut der israelischen Armee gehörte der 16-Jährige zu einer Gruppe von Palästinensern, die Steine auf vorbeifahrende Autos geworfen und sich geweigert habe, damit aufzuhören. Die Soldaten hätten versucht, die Steinwürfe nach den üblichen Vorgehensweisen zu stoppen, wobei sie als letztes Mittel auch scharfe Munition eingesetzt hätten.

Nach einer Reihe tödlicher Angriffe in Israel haben die israelischen Streitkräfte ihre Einsätze im Westjordanland in den vergangenen Monaten verstärkt. Seit März waren bei Angriffen von Palästinensern und arabischen Israelis 19 Menschen getötet worden, die meisten davon israelische Zivilisten. Im Westjordanland wurden seitdem drei arabische Israelis und 46 Palästinenser getötet, darunter nicht nur militante Kämpfer sondern auch eine Journalistin und Zivilisten. (APA, 25.6.2022)