Michael Brunner ist Gründungsmitglied der MFG und will auch im Wahlkampf um Bundespräsidentschaft den Kampf gegen die Corona-Maßnahmen ins Zentrum stellen.

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Wien – Der Vorsitzende der impfkritischen Partei MFG (Menschen, Freiheit, Grundrechte), Michael Brunner, tritt zur Bundespräsidentenwahl am 9. Oktober an. Ziel ist, Amtsinhaber Alexander Van der Bellen in eine Stichwahl zu zwingen, sagte er am Montag in einer Pressekonferenz. Der Kampf gegen die Corona-Maßnahmen bleibt Programm. So würde Brunner die Regierung entlassen und die Aufhebung aller im Kampf gegen die Pandemie gesetzten Schritte erzwingen. Um antreten zu können, muss er 6.000 Unterschriften sammeln.

Brunner ist seit 30 Jahren selbstständiger Rechtsanwalt und Gründungsmitglied der MFG. Selbst bezeichnet er sich als "Kämpfer der ersten Stunde", vor allem gegen die Corona-Maßnahmen. "Ich werde, wenn ich gewählt werde, ein Anwalt des Volkes sein", meinte er dementsprechend. Das Wahlkampfbudget soll die bei der oberösterreichischen Landtagswahl aufgewendeten 125.000 Euro nicht übersteigen.

Attacken auf Van der Bellen und Grüne

Mit Attacken gegen Van der Bellen sparte Brunner nicht. Dieser sei ein Schweigepräsident, nicht nur wegen der Corona-Maßnahmen. Die ihn unterstützenden Grünen seien zudem längst keine pazifistische Bewegung mehr, kritisierte Brunner in Hinblick auf die Reaktion Österreichs auf den Angriff Russlands auf die Ukraine. Die Waffenlieferungen aus Europa bezeichnete er als "Kriegshetze", an der Neutralität werde nicht gerüttelt.

"Wir fordern erneut die österreichische Bundesregierung zum Rücktritt auf", meinte Brunner. Türkis-Grün habe mehr als 100 Verfassungsbrüche begangen und sei daher "nicht mehr tragfähig für dieses Land". Nun habe die Bevölkerung die Gelegenheit, der Regierung ein Ende zu bereiten. Sollte Van der Bellen in eine Stichwahl gezwungen werden, sei dann "vieles, wenn nicht alles offen".

Gerhard Pöttler, Bundesgeschäftsführer von MFG Österreich, betonte ebenfalls, dass man einen sehr sparsamen Wahlkampf führen werde und viel auf persönlichen Kontakt setze: "Wir werden auf der Straße sein, wir werden die Menschen begeistern." Nach wie vor will die Kleinpartei bei allen kommenden Wahlen antreten, bekräftigte Pöttler. So auch bei der Landtagswahl in Tirol und bei den Gemeinderats- und Bürgermeisterwahlen im Burgenland, wo man in 20 bis 30 Gemeinden mitmischen will. (APA, 27.6.2022)