Litauen muss sich wohl auf weitere Angriffe und Sanktionen Russlands einstellen.

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Auf staatliche und private Unternehmen in Litauen ist nach Angaben des Verteidigungsministeriums ein Cyberangriff ausgeführt worden. Die russische Hackergruppe Killnet bestätigte der Nachrichtenagentur Reuters den Angriff. Die Aktion sei eine Vergeltungsmaßnahme für den Streit Russlands mit Litauen über das Transitverbot für bestimmte Waren in die Exklave Kaliningrad.

Fortsetzung erwartet

Nach Einschätzungen des Nationales Zentrums für Cybersicherheit ist es sehr wahrscheinlich, dass die Angriffe in den kommenden Tagen fortgesetzt werden. Besonders gefährdet seien die Bereiche Verkehr, Energie und Finanzen.

Litauen hatte vor einer Woche den Transit russischer Waren nach Kaliningrad gestoppt, die auf der Sanktionsliste der EU stehen. Nach Angaben von Kaliningrads Gouverneur Anton Alichanow vom Samstag sind 40 bis 50 Prozent des Transits zwischen Kern-Russland und Kaliningrad betroffen.

Unter anderem dürfen nun kein Zement, keine Baumaterialien oder Metalle mehr auf dem Landweg in die russische Ostseeregion, die an Litauen und Polen grenzt, gebracht werden. Russische Offizielle hatten deshalb bereits Gegenmaßnahmen angekündigt. So wurde der Ausschluss Litauens aus dem gemeinsamen Stromnetz vorgeschlagen. (APA, 27.6.2022)