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Frankfurt/London – Lufthansa-Chef Carsten Spohr hat die Passagiere auf weitere Schwierigkeiten im Luftverkehr eingestimmt. Die von Personalmangel, Teileknappheit und eingeschränktem Luftraum geprägte Situation werde sich "kurzfristig kaum verbessern", erklärte der Chef der AUA-Muttergesellschaft und größten Airline-Gruppe Europas in einem Schreiben an die Passagiere.

Zwar plane die Branche allein in Europa mehrere tausend Neueinstellungen. "Dieser Kapazitätsaufbau wird sich allerdings erst im kommenden Winter stabilisierend auswirken können", so Spohr.

Offizielle Entschuldigung des Unternehmens

Spohr entschuldigte sich im Namen des Unternehmens dafür, dass nach dem Corona-Einbruch das "Hochfahren des komplexen Luftverkehrssystems von fast null auf derzeit wieder fast 90 Prozent" nicht zur angestrebten Verlässlichkeit, Pünktlichkeit und Robustheit geführt habe. Er räumte ein, dass auch dem Lufthansa-Konzern in einigen Bereichen Personal fehle. Ab dem kommenden Sommer will der Konzern wieder die zwischenzeitlich stillgelegten Großflugzeuge vom Typ A380 einsetzen.

In einem weiteren Schreiben an die Belegschaft erklärte Spohr, dass der Vorstand es "an der einen oder anderen Stelle" mit dem Sparen übertrieben habe. Der Lufthansa-Chef führte dafür den Druck der mehr als zehn Milliarden Euro schweren Verluste in der Corona-Krise an. Er wies auf die Einmaligkeit der Situation hin: "Ganz offen gesagt: Es war auch für unsere Führungsmannschaft und mich persönlich die erste zu bewältigende Pandemie."

London-Heathrow wird billiger

Verhalten positive Nachrichten für Flugunternehmen und Passagiere kommen hingegen aus London. Die britische Regulierungsbehörde für Luftverkehr hat entschieden, dass der Flughafen London-Heathrow seine Landegebühren reduzieren müsse. Bei einer der Inflation angemessenen Preisanpassung beliefe sich ein adäquater Preis auf 26,31 Pfund (30,45 Euro) pro Person statt der aktuell verrechneten 30,19 Pfund (34,94 Euro). 2020 betrug die Gebühr 22 Pfund (25,46 Euro). (APA, Reuters, miwi, 28.6.2022)