Für die israelische Armee gilt das Flüchtlingslager in Jenin als Hotspot bewaffneter Palästinensergruppen.

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Jenin – Bei Zusammenstößen in Jenin im Norden des Westjordanlandes haben israelische Soldaten am frühen Mittwochmorgen einen Palästinenser erschossen. Der 25-Jährige starb durch eine Schussverletzung in der Brust, wie das palästinensische Gesundheitsministerium mitteilte. Laut der palästinensischen Nachrichtenagentur Wafa starb der Mann während einer Razzia der israelischen Streitkräfte in der Stadt.

Die israelische Armee teilte mit, es habe in der Nacht "Anti-Terror-Maßnahmen" in mehreren Orten des Westjordanlandes gegeben, zwei Palästinenser seien wegen "terroristischer Aktivitäten" gesucht worden. In Jenin hätten bewaffnete Palästinenser das Feuer auf die Soldaten eröffnet. Mehrere Verdächtige hätten Soldaten mit Sprengsätzen beworfen, die daraufhin zurückgeschossen hätten. Ein Palästinenser sei getroffen worden.

Einsätze israelischer Streitkräfte

Nach einer Reihe tödlicher Angriffe in Israel haben die israelischen Streitkräfte ihre Einsätze im Westjordanland in den vergangenen Monaten verstärkt. Das Flüchtlingslager Jenin gilt für die israelische Armee als Hochburg bewaffneter Palästinensergruppen.

Seit März waren bei Angriffen von Palästinensern und arabischen Israelis 19 Menschen getötet worden, die meisten davon israelische Zivilisten. Im Westjordanland wurden seitdem drei arabische Israelis und 48 Palästinenser getötet, darunter militante Kämpfer, aber auch Zivilisten. (APA, 29.6.2022)