CATL liefert unter anderem Batterien für den KIA Niro (2023).

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Die Automobilbranche setzt zunehmend auf Elektroautos. Mittlerweile hat fast jeder Hersteller zumindest ein batteriebetriebenes Fahrzeug im Angebot. Immerhin wollen die größten Player in den kommenden zehn Jahren das Ende des Verbrennungsmotors einläuten. Die bisher größte Schwachstelle von E-Autos ist dabei klar: lange Ladezeiten bei einer häufig auf wenige Hundert Kilometer begrenzten Reichweite – ein Problem, an dessen Lösung mittlerweile mehrere Firmen arbeiten.

Eine davon ist der chinesische Batteriehersteller CATL, der auch Tesla beliefert. Wie "Business Insider" berichtet, will dieser schon 2023 mit der Produktion eines Akkus beginnen, der eine Reichweite von mindestens 1.000 Kilometern ermöglichen soll. Falls die Technologie tatsächlich in Produktion gehen sollte, würde CATL sogar den bisherigen Rekord des US-amerikanischen Herstellers Lucid Air schlagen. Der Lucid Air "Dream Edition Range" hat eine maximale Reichweite von 837 Kilometern. Den zweiten Platz belegt laut den Berichterstattern Teslas Model S, das mit einer Akkuladung bis zu 650 Kilometer fahren kann.

So bewirbt CATL die neue Batterie.
Foto: CATL

Schnellladung

Die neue Qilin-Batterietechnologie von CATL soll laut der Unternehmenswebsite eine Energiedichte von bis zu 255 Wattstunden pro Kilogramm (Wh/kg) erreichen und bis zu 13 Prozent mehr Energie liefern als 4680er-Batteriezellen, die unter anderem in Teslas zu finden sind. Aber nicht nur das: Auch die Ladung soll deutlich beschleunigt werden. Der Hersteller verspricht, dass es zehn Minuten dauere, den Akku von zehn auf 80 Prozent aufzuladen. Möglich sei das durch Flüssigkühlung der Batteriezellen, die eine "schnelle Abkühlung der Zelle unter extremen Bedingungen" ermögliche.

An neuen Technologien wird auch andernorts gearbeitet. So haben Forscher des Karlsruhe Institute of Technology und des Helmholtz-Instituts in Ulm eine Lithium-Metall-Batterie entwickelt, die eine Energiedichte von mehr als 500 Wh/kg erreicht. Das ist doppelt so viel wie CATLs Qilin-Batterie. Ein Durchbruch soll diese Entwicklung auch deshalb sein, weil eine Reichweite von 1.000 Kilometern umsetzbar wäre, ohne dass das Auto schwerer wird. Bis zur Marktreife dürfte es jedoch noch etwas dauern. (red, 29.6.2022)