Bei dem Zugsunglück Anfang Juni starben fünf Personen verstorben, fast 70 Personen wurden verletzt.

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Garmisch-Partenkirchen – Nach dem tödlichen Zugunglück von Garmisch-Partenkirchen in Bayern mehren sich Hinweise, dass Vorschäden an Betonschwellen eine Rolle gespielt haben könnten. Ein Dokument des Verkehrsausschusses des Deutschen Bundestags, der sich unter anderem mit der Ursache des Unglücks befasst, spricht von einer Schienenverschiebung und "zum Teil vorgeschädigten Betonschwellen".

Diese hätten möglicherweise dazu geführt, dass es zum "Verlust der Spurführung" kam. Die Deutsche Bahn äußerte sich am Freitag nicht dazu. Auch die Ermittler der "Sonderkommission Zug" beim Polizeipräsidium Oberbayern Süd nahmen nicht Stellung.

Verlust der Spurführung

In dem Dokument heißt es, es seien "hintereinanderliegende Schwellenbeschädigungen und eine Verschiebung der Schiene" vorgefunden worden. "Ursache dieser Verschiebung sind horizontale Brüche in den Betonschwellen." Hierdurch habe sich die Schiene unter der Last nach außen verschieben und die Schäden verursachen können. "Es ist deshalb davon auszugehen, dass die durch die Zugfahrt auf den Oberbau einwirkenden Kräfte – insbesondere durch auch zum Teil vorgeschädigte Betonschwellen – nicht mehr aufgenommen werden konnten. In der Folge kam es vermutlich zu einer unzulässigen Spurerweiterung und dem Verlust der Spurführung."

Am 3. Juni war ein Regionalzug auf dem Weg von Garmisch-Partenkirchen nach München entgleist. Vier Frauen und ein 13-Jähriger starben. Fast 70 Menschen wurden laut Polizei verletzt, 16 davon schwer und 52 leicht. (APA, 1.7.2022)