Weniger Personal an den Flughäfen bedeutet auch mehr verlorengegangenes Gepäck.

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Am Flughafen Heathrow stapelt sich das Gepäck meterhoch, an anderen Airports kommen die Koffer gleich gar nicht an. Der Personalmangel an vielen europäischen Flughäfen verursacht aktuell auch mehr Probleme bei der Handhabung von Fluggepäck. Da stellt sich die Frage: Können Flugreisende selbst etwas dazu beitragen, dass das Gepäck nicht verlorengeht?

Gepäckaufgabe am Automaten

Was normalerweise für Verärgerung unter Kundinnen und Fluggästen sorgt, kann in Hinblick auf weniger Fehlerquellen derzeit hilfreich sein: die Gepäckaufgabe am Gepäckautomaten. Immer öfter können Taschen und Koffer am Flughafen selbst aufgegeben werden. Das bietet den Vorteil, dass man die lästige Angelegenheit lange im Voraus mit Reisedokument und Online-Boarding-Pass erledigen kann. Airlines bieten die Möglichkeit oft an ihren Drehkreuzen an.

Gepäck-Tag kontrollieren

Wo Gepäck am Schalter eingecheckt werden muss, kann es zur klassischen Fehlerquelle des Vertippsers kommen. Wenn die Banderole, die am Griff befestigt wird, aber falsche Infos für das Flughafenpersonal enthält, reist das Gepäck erst einmal woanders hin. Ein kurzer Abgleich, ob Flugnummer und Code für den Zielflughafen auf dem Gepäck-Tag mit dem Boarding-Pass übereinstimmen, kann sehr hilfreich sein.

Nur mit Handgepäck reisen

Schon klar: Wenn der Familienurlaub heuer in ein All-Inklusive-Hotel in der Türkei gehen soll, wird Handgepäck nicht ausreichen. Wo es sich aber vermeiden lässt, sollte man das Aufgeben von Gepäck derzeit vermeiden. Dennoch kann es vorkommen, dass einen die Airlines wiederum explizit ums Aufgeben bitten, weil die Gepäckaufbewahrung über den Sitzen notorisch überfüllt ist.

Nonstopflüge bevorzugen

Nonstopflüge haben meist nicht nur eine ökologisch etwas bessere Bilanz, sie reduzieren auch die Fehlerquellen beim Handling von Gepäck. Die meisten Koffer kommen statistisch betrachtet nach der Landung nicht an, weil es zu Verspätungen auf dem Flug kam. Das ist häufig der Fall auf Langstrecken, wenn Flugzeuge gewechselt werden müssen. Der Transfer ist der neuralgische Punkt, und er lässt sich verhindern, wenn nonstop ohne Transfer geflogen wird. Auch das ist freilich nicht immer möglich.

Koffer eindeutig markieren

Die bevorzugte Farbe von Fluggepäck ist diskretes Schwarz oder Grau, das beliebteste Material ist Kunststoff. Verwechslungen am Gepäckband sind deshalb gar nicht so selten. Ein bunter Koffergurt oder ein Aufkleber ist eine simple Maßnahme, um das gute Stück unverkennbar zu machen und das Risiko der Verwechslung zu reduzieren.

Standardisierte Schlösser verwenden

Und noch ein Tipp, um Beschädigungen am Gepäck zu vermeiden: Sicherheitsschlösser am Koffer können ein Risiko darstellen, da der Zoll und die Sicherheitsmitarbeiter das Recht haben, alles zu öffnen, was ihnen verdächtig vorkommt. Die meisten Schlösser bekommen sie unbeschädigt auf, aber wenn das einmal nicht der Fall ist, dann wenden sie Gewalt an, um das Schloss zu knacken – Beschädigung nicht ausgeschlossen. Abhilfe schafft ein standardisiertes TSA-Schloss, wie es extra für die Transportation Security Administration entwickelt wurde.

Im Fall der Fälle

Aber was tun, wenn das Gepäck dennoch verloren- oder kaputtgeht? In diesen Fällen müssen Reisende noch am Flughafen den Schalter der Fluggesellschaft aufsuchen. Dort erhalten sie den Property Irregularity Report (PIR), der unbedingt am Flughafen auszufüllen ist. Zusätzlich muss der Schaden innerhalb von sieben Tagen bei Beschädigung und innerhalb von 21 Tagen bei verspätetem Gepäck der Airline schriftlich gemeldet werden. Fehlt der PIR oder wurde die Frist versäumt, besteht das Risiko, dass die Fluggesellschaft nichts erstatten muss. (red, 6.7.2022)

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