Sebastian Kurz gründet reihum Unternehmen.

Foto: Epa/Anex

Eine zu große Nähe zwischen türkisen Entscheidungsträgern und Großspendern: Das war das Thema zweier U-Ausschüsse, das wurde aber auch ständig von der ÖVP bestritten. Nach ihrem Abgang aus politischen Führungspositionen zeigen die ehemaligen Spitzenpolitiker aber keine Berührungsängste mit früheren Spendern. Allen voran Kanzler Sebastian Kurz, wie nun publik wurde: Er hat offenbar gemeinsam mit dem Investor Alexander Schütz das Unternehmen AS²K gegründet.

Verkündet wurde das natürlich im Hausmedium der Familie Schütz: dem "Exxpress", dessen Herausgeberin Schütz’ Ehefrau Eva Hieblinger-Schütz ist. Dort heißt es, Ex-Kanzler Kurz "startet in der Wirtschaft durch" und habe mit Alexander Schütz ein Unternehmen gegründet, das sich "auf Investments im Technologie, Gesundheits- und Pflegebereich" konzentriere. Der Name: AS²K, also A für Alexander, "S hoch zwei" für Schütz und Sebastian und das "K" für Kurz.

Nehammers Ex-Vizekabinettschefin ist dabei

Im Firmenbuch ist Kurz als Gesellschafter noch nicht ausgewiesen, dafür erfährt man dort, dass die Geschäftsführung durch Vera Regensburger erfolgt. Die war einst in Ära Kurz in der ÖVP-Parteizentrale tätig und wechselte dann für wenige Wochen als Vizekabinettschefin zu Kanzler Karl Nehammer.

Schütz wiederum war einer der Großspender für Kurz. 2017 ließ er 40.000 Euro und im Jahr darauf noch einmal 45.000 Euro für die ÖVP springen. Außerdem erteilte er "privat" Ratschläge an Johann Gudenus (FPÖ), etwa rund um die Neugestaltung der Staatsholding Öbib/Öbag – und korrespondierte mit dem damaligen Wirecard-Chef Markus Braun, den er ermunterte, die kritisch recherchierende "Financial Times" "fertig zu machen". Eva Hieblinger-Schütz war wiederum in der Ära Türkis-Blau im Kabinett von Finanzminister Hartwig Löger tätig, ihr Chef war damals Thomas Schmid. (fsc, 7.7.2022)