Chinas Generalstabschef Li Zuocheng warnt die USA vor offener Unterstützung für Taiwan.

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Washington – China erhöht im Konflikt um Taiwan die Schlagzahl: Ein ranghoher chinesischer Offizier hat seinen US-Kollegen am Donnerstag gewarnt, dass "jegliche willkürliche Provokation" auf einen entschlossenen Gegenschlag Chinas stoßen würde. Was genau China als Provokation sieht, führte Li Zuocheng, Chinas Generalstabschef und militärischer Befehlshaber der Streitkräfte, anschließend aus. Er forderte die Vereinigten Staaten auf, die militärischen Beziehungen zu Taiwan einzustellen.

"Wenn jemand willkürlich provoziert, wird das chinesische Volk unweigerlich mit einem entschlossenen Gegenschlag reagieren", sagte er Mark Milley, Vorsitzender des Vereinigten Generalstabs der Streitkräfte der USA, in einem Telefonat am Donnerstag. Chinas Militär werde seine Souveränität und territoriale Integrität entschlossen verteidigen, fügte Li hinzu und forderte, Erschütterungen der chinesisch-amerikanischen Beziehungen zu vermeiden. "General Milley erörterte die Notwendigkeit eines verantwortungsvollen Umgangs mit dem Konflikt und der Aufrechterhaltung offener Kommunikationslinien", so Milleys Sprecher in einer Erklärung.

Die Regierung in Peking beansprucht die demokratisch regierte Insel, auf die nach dem Sieg Mao Tse-tungs im chinesischen Bürgerkrieg die Gegner der Kommunisten geflohen waren, für sich und will sie unter chinesische Kontrolle bringen. Die USA haben unter Präsident Joe Biden Taiwan mehrmals eine "felsenfeste" Unterstützung zugesichert. China hat in der Vergangenheit mehrfach mit Manövern nahe der Insel seinen Anspruch unterstrichen. (Reuters, 8.7.2022)