Katerina Bachwalowa ist laut Belsat TV am Mittwoch des "Staatsverrats" schuldig gesprochen worden.

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Moskau – In Belarus ist Investigativjournalistin Katerina Bachwalowa zu weiteren acht Jahren Haft verurteilt worden. Bachwalowa sei am Mittwoch des "Staatsverrats" schuldig gesprochen worden, teilte der in Polen ansässige Fernsehsender Belsat TV, für den die 28-Jährige arbeitet, im Onlinedienst Telegram mit.

Bachwalowa war im November 2020 mit ihrer Kollegin Daria Tschulzowa festgenommen worden, während beide eine der vielen damaligen Protestkundgebungen gegen die Regierung von Präsident Alexander Lukaschenko gefilmt hatten.

Bachwalowa, die als Journalistin unter dem Pseudonym Katerina Andrejewa arbeitet, war vor dem Urteil laut Belsat TV aus einer Strafkolonie in Gomel im Südosten des Landes in ein Untersuchungsgefängnis verlegt worden. Ihre Verwandten hätten "55 Tage lang nichts Genaueres über ihren Fall erfahren".

Verurteilung

Die Journalistin hatte vor ihrer erneuten Verurteilung bereits wegen Verstoßes gegen die öffentliche Ordnung eingesessen. Sie war deshalb zu einer zweijährigen Haftstrafe verurteilt worden und sollte eigentlich im September freigelassen werden.

Informationen der Nichtregierungsorganisation Wiasna zufolge ist Bachwalowa eine von 1.244 politischen Gefangenen in Belarus. Die im Exil lebende Oppositionsführerin Swetlana Tichanowskaja schrieb auf Twitter, Bachwalowa sei verurteilt worden, weil sie "die Wahrheit" gezeigt habe. "Es macht mich so wütend, zu sehen, wie das Regime sich an denen rächt, die ihm zu widerstehen wagen", ergänzte sie. (APA, 13.7.2022)