Staatssekretär Florian Tursky präsentiert die Neuerungen bei Finanz Online.

Foto: BMF/Aigner

Den Steuerausgleich kann man in Zukunft auch mobil erledigen.

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Die meisten Arbeitnehmer nutzen sie – zumindest einmal im Jahr, wenn der Steuerausgleich ansteht und man sich Geld vom Staat zurückholen kann: die Plattform Finanz Online. 5,6 Millionen Österreicherinnen und Österreicher nutzen das Portal bereits.

Neues Portal für Unternehmer

Wie das Finanzministerium gegenüber dem STANDARD bestätigt, wird aktuell an einem Redesign der Online-Anwendung für Unternehmerinnen und Unternehmer gearbeitet. Staatssekretär Florian Tursky (ÖVP) präsentierte am Dienstag erste Ergebnisse dazu.

"Der gesamte Prozess – vom Eingang der Steuererklärung per online auszufüllendem Formular bis hin zum Bescheid und zur Zustellung – wird elektronisch abgewickelt. Im Steuerakt können der aktuelle Bearbeitungsstand sowie die vom Dienstgeber übermittelten Lohnzettel, die für eine Bescheiderstellung notwendig sind, eingesehen werden. Auch das gesamte Steuerkonto steht für eine Abfrage zur Verfügung. Seit 2003 wurden schon 250 Millionen Erklärungen und Anträge bei Finanz Online eingebracht", teilte das Ministerium mit.

Wenn der Chatbot die Steuer macht

Seit September 2020 steht auch die "Finanz Online[+]"-App zur Verfügung. Damit kann man mobil steuerlich relevante Ausgaben – wie beispielsweise Werbungskosten oder außergewöhnliche Belastungen – elektronisch erfassen.

Auch Neuerungen beim "Chatbot Fred" wurden vorgestellt. Künftig soll er nicht nur auf schriftliche Fragen antworten, sondern auch auf Spracheingaben der User und Userinnen reagieren können. Diesen kann man übrigens schon jetzt ausprobieren.

"Fast alle Behördengänge" bis 2024 digital möglich

"Mein Grundsatz ist es, die Verwaltung durch Digitalisierung und E-Government zu vereinfachen. Mir ist hierbei wichtig, die Menschen zu begeistern und mitzunehmen und die Verwaltung dorthin zu bringen, wo die Menschen sind. Fast alle Behördengänge sollen bis 2024 auch digital möglich sein", sagt Tursky.

Achtung: Frist läuft morgen ab

Finanz Online wird aktuell aber nicht nur für den Steuerausgleich genutzt. Auch der Teuerungsausgleich in Höhe von 300 Euro für Mindestpensionisten, Arbeitslose oder Studienbeihilfebezieher wird über die Plattform abgewickelt. Der Familien- und Klimabonus soll ebenfalls via Behörden-Tool ausbezahlt werden. Dafür ist es aber nötig, die eigenen Kontodaten zu hinterlegen – was laut der Tageszeitung "Heute" insgesamt drei Millionen Menschen noch nicht getan haben. Diese sollten sich aber beeilen: Denn die Frist läuft morgen, 15. Juli 2022, ab. Wer keine Kontodaten hinterlegt, bekommt einen Gutschein zugeschickt, der in Banken und Geschäften eingelöst werden kann. (red, 14.7.2022)