Der Schnellste über 10.000 Meter.

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Tola rennt.

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Eugene – Titelverteidiger und Weltrekordler Joshua Cheptegei (Uganda) hat bei der Leichtathletik-WM in Eugene Gold über 10.000 m geholt. In einem lange Zeit taktisch geprägten Rennen setzte sich der 25-Jährige in 27:27,43 Minuten nach einem packenden Schlussspurt vor Stanley Mburu aus Kenia (27:27,90) durch. Bronze ging ans Cheptegeis Landsmann Jacob Kiplimo (27:29,97).

Olympiasieger Selemon Barega (Äthiopien) wurde überraschend nur Fünfter. Die Äthiopier sind mit neun Titeln, je vier davon durch Haile Gebrselassie und Kenenisa Bekele, Rekordsieger über diese Strecke bei Weltmeisterschaften, gewannen aber zuletzt vor elf Jahren. Kenias letzter Triumph über die 25 Stadionrunden liegt sogar 21 Jahre zurück.

Cheptegei ist der insgesamt vierte Athlet, der zweimal hintereinander WM-Gold über 10.000 m gewann nach Gebrselassie, Bekele und Mo Farah. Im Hammerwurf setzte sich die US-Amerikanerin Brooke Andersen mit 78,96 m vor der Kanadierin Camryn Rogers (75,52) und ihrer Landsfrau Janee Kassanavoid (74,86) durch, es war der zweitgrößte Abstand zur Zweitplatzierten in der WM-Geschichte.

Tola gewinnt Marathon

Mit Tamirat Tola hat einer der Favoriten den WM-Marathon gewonnen. Der Äthiopier, 2017 bereits WM-Zweiter, setzte sich in einem nach über lange Zeit einsamen Rennen an der Spitze im neuen WM-Rekord von 2:05:36 Stunden vor seinem Landsmann Mosinet Geremew (2:06:44) und Tokio-Olympia-Bronzemedaillengewinner Bashir Abdi aus Belgien (2:06:48) durch.

Bei perfekten Bedingungen mit bedecktem Himmel und Temperaturen von am Ende des Rennens nicht mehr als 17 Grad hatte Tola, Dritter der Jahresweltbestenliste, bereits bei Kilometer 32 den letztlich erfolgreichen Ausreißversuch gestartet. Doppelolympiasieger, Paris-Weltmeister und Weltrekordler Eliud Kipchoge aus Kenia hatte auf ein Antreten verzichtet, er will den Berlin-Marathon im September in Angriff nehmen.

"Es war mein Traum, einmal eine WM zu gewinnen. Ich habe mich lange darauf vorbereitet", sagte Tola. Fehler, die er noch 2017 gemacht habe, als er Zweiter wurde, seien ihm nun nicht mehr passiert. (APA, 17.7.2022)