Die App erklärt in einfachen Schritten die Funktionsweise.

Foto: Arbeiterkammer Kärnten

Ab einer gewissen Temperatur ist im Freien zu arbeiten gefährlich – speziell wenn es sich um körperlich schwere Arbeit handelt. Dieser Meinung ist die Arbeiterkammer Kärnten, die zum Schutz von Bauarbeitern eine eigene App entwickelt hat, um einfacher die Temperatur auf der Baustelle festzustellen.

Hitze- und Kälte-App

Ab 32,5 Grad kann auf einer Baustelle hitzefrei gegeben werden. Bisher war es allerdings schwierig für Arbeitnehmer in diesem Bereich, eine akkurate Temperaturmessung vorzunehmen. Die offizielle Hitze-App des Landes Kärnten, die sowohl für Android als auch iOS bereits verfügbar ist, misst die Temperatur bei der gewünschten Baustelle mithilfe der nächstgelegenen ZAMG Wetter-Messstelle. "Bei 32,5 Grad meldet sich das Telefon lautstark, und jeder weiß, ich kann zu meinem Vorgesetzten gehen und sagen: 'Du, Chef, wir haben die 32,5 erreicht. Ab jetzt zahlt dir die Urlaubskasse das Entgelt für diese wenigen Stunden hitzefrei zurück'", wird der steirische Bundesvorsitzende der Gewerkschaft Bau Holz, Josef Muchitsch, im ORF zitiert.

Die verantwortlichen Stellen rechnen durch die App allerdings mit keinem großen Anstieg der hitzefreien Tage. Es gebe manche Arbeiten, die könne man nicht mittendrin unterbrechen, auch nicht bei höheren Temperaturen, etwa Betonierarbeit.

Ab dem 1. November stellt sich die App laut Arbeiterkammer Kärnten auf eine "Kälte-App" um und informiert Bauarbeiterinnen, sobald es minus zehn Grad erreicht hat. Auch dann muss auf der Baustelle reagiert werden. (red, 19.7.2022)