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Rund 1,5 Milliarden Dollar investierte der Autohersteller Tesla im vergangenen Jahr in die Kryptowährung Bitcoin. Fast zeitgleich verkündete man, Bitcoin werde auch als Zahlungsmittel beim US-Konzern akzeptiert – eine Aussage, die man 49 Tage später revidierte. Aus dem aktuellen Quartalsbericht geht hervor, dass man kürzlich einen Großteil des Bitcoin-Vermögens verkaufte, was dem Unternehmen rund 936 Millionen Dollar bescherte.

Dogecoin bleibt

"Vielleicht kaufe ich nach, aber mit Sicherheit lasse ich es nicht fallen", verkündete Elon Musk noch im Juli 2021. Er wolle Bitcoin erfolgreich sehen, so der Tesla-Besitzer damals. Aktuell erklärt Musk das Vorgehen gegenüber den Aktionären so, dass der Verkauf nicht als "Abschied von Bitcoin" verstanden werden soll. Es gehe vielmehr darum, die Liquidität des Unternehmens zu sichern, nachdem man in China wegen der Pandemie mehrere Monate einen Produktionsstopp zu verkraften hatte. "Wir haben uns nicht von unseren Dogecoins getrennt," erklärte Musk ergänzend.

Rund 2,3 Milliarden Profit konnte Tesla im vergangenen Quartal erwirtschaften, und das trotz wachsenden Mitbewerbs im E-Auto-Sektor. Dennoch ist das ein Minus von rund 31 Prozent im Vergleich zum vorangegangenen Quartal. Auch der Umsatz sank in diesem Quartal auf 16,9 Milliarden Dollar – im Quartal davor lag der Umsatz noch bei 18,7 Milliarden Dollar.

Vergleicht man den Gewinn mit dem passenden Vorjahresquartal, ist dennoch eine Kurve nach oben zu erkennen. Damals lag der Gewinn noch bei 1,1 Milliarden, der Umsatz bei 11,9 Milliarden Dollar. Den Zuwachs erklärt das Unternehmen mit mehr Auslieferungen und einem höheren Durchschnittspreis der verkauften Autos. Zuletzt wurde der Preis des Tesla-Portfolios um rund zehn Prozent erhöht – manche Modelle sogar um etwas mehr.

Produktionsstopp

Im letzten Quartal traf das Unternehmen vor allem der Produktionsstopp in Schanghai, der fast drei Monate dauerte. So sei es zu erklären, dass man sowohl weniger Autos produzieren als auch verkaufen konnte. Gegensteuern würde man laut Tesla mit einer erhöhten Produktion in den Fabriken in Berlin und Austin. Natürlich hat auch der US-Konzern mit den erhöhten Materialpreisen zu kämpfen – auch dass man nun den Großteil der Bitcoin-Anlage mit großem Verlust verkaufen musste, war so nicht geplant. (red, 21.7.2022)