Elon Musk vor dem Cybertruck. Bei der Demonstration der "unzerbrechlichen" Scheiben gingen diese zu Bruch.

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Tesla-CEO Elon Musk hofft, dass die Auslieferung des Cybertrucks ab Mitte des kommenden Jahres anläuft. Das kündigte der Milliardär während einer Konferenz mit Investoren an. Damit wurde Musk konkreter als bisher: Noch im vorigen Quartal war auf die Frage, wann der Cybertruck erscheint, nur von "hoffentlich nächstes Jahr" die Rede.

Der elektrisch angetriebene Pickup-Truck von Tesla wurde bereits 2019 angekündigt. Damals ging der US-Autobauer davon aus, dass die Produktion bald anlaufe und die ersten Modell im Jahr 2021 ausgeliefert werden können. Im August 2021 wurde die Auslieferung der Trucks auf das Jahr 2022 verschoben, seitdem hat Musk selbst seine Ankündigungen immer weiter nach hinten verschoben.

Schwierige Entwicklung

Die Serienproduktion des Vehikels dürfte von einigen Schwierigkeiten geplagt sein. Das futuristische, kantige Design warf Fragen nach der Alltagstauglichkeit auf. So bilden die Frontpartie und die Windschutzscheibe eine gerade Fläche, was dem Truck eine gewisse Cyberpunk-Ästhetik verleiht.

Aber: Bei dem Reveal-Event verfügte der Cybertruck über keinen Scheibenwischer. Tatsächlich entwickelte sich dieses Manko zur größten Sorge Musks, wie er selbst sagte. Die aktuelle Lösung – ein riesiger Wischer für die gesamte Windschutzscheibe – sei auch nicht ideal, so Musk.

Ein geleaktes Video von Anfang 2022 zeigt einen Prototyp des Cybertrucks.
Cybertruck Owners Club

Offenbar spielte man bei Tesla mit dem Gedanken, den Scheibenwischer abnehmbar zu gestalten. Aber die Nutzer hätten wohl kaum akzeptiert, dass sie bei einsetzendem Regen selbst das Wischblatt aus dem vorderen Kofferraum holen und montieren müssen, obwohl das die "ideale Lösung" gewesen wäre, so Musk auf Twitter.

Tesla leidet unter Produktionsproblemen

Im Gespräch mit den Investoren ging Musk auch nicht weiter darauf ein, woran ein Produktionsstart aktuell noch scheitert. Bekannt ist aber, dass Tesla unter massiven Lieferkettenproblemen leidet und die Produktion von den bestehenden Modellen S, X, 3 und Y betroffen ist. Diese Schwierigkeiten dürften auf wiederholte Covid-Lockdowns in China – Tesla betreibt ein Werk in Schanghai – zurückzuführen sein.

Das Werk im deutschen Grünheide wurde zuletzt für zwei Wochen stillgelegt. Erst diese Woche stieß das Unternehmen 75 Prozent seines Bitcoin-Vermögens ab, um liquide Mittel zu beschaffen. Musk erklärte dazu: "Tesla hat kein Nachfrageproblem, wir haben ein Produktionsproblem." (red, 22.7.2022)