Tetsuya Yamagami wird verdächtigt, während einer Wahlkampfrede das Feuer auf den japanischen Ex-Premier Shinzo Abe mit einer selbstgebauten Pistole eröffnet zu haben.

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Tokio – Der mutmaßliche Attentäter des japanischen Ex-Premierministers Shinzo Abe wird sich laut Medienberichten bis Ende des Jahres einer psychiatrischen Untersuchung unterziehen. Ein Gericht in Nara im Westen Japans, wo der Verdächtige lebt und das Attentat stattfand, gab dem Antrag der Staatsanwaltschaft statt, Tetsuya Yamagami in psychiatrische Behandlung zu nehmen, berichtete die japanische Zeitung "Nikkei" am Samstag.

Yamagami, ein arbeitsloser 41-Jähriger, wird verdächtigt, während einer Wahlkampfrede am 8. Juli an einer Straßenecke auf Abe zugegangen und das Feuer mit einer selbstgebauten Pistole eröffnet zu haben. Die Untersuchung werde bis zum 29. November dauern, so die Zeitung. Danach wird entschieden, ob Yamagami angeklagt wird oder nicht.

Der japanische Ex-Premier Abe war bei einer Wahlveranstaltung niedergeschossen worden und Stunden später seinen Verletzungen erlegen. Die Tat hatte in Japan – einem Land, in dem sowohl Waffenkriminalität als auch politische Gewalt äußerst selten sind – für Fassungslosigkeit gesorgt. (APA, 23.7.2022)