Volker Bruch (Mitte) in einer Szene aus "Babylon Berlin". Die Macher der Serie setzen sich jetzt gegen ein "Compact"-Sonderheft zur Wehr.

Foto: Sky

Das rechte Magazin "Compact" hat eine Sonderausgabe zur Serie "Babylon Berlin" herausgebracht. X Filme Creative Pool, die Firma hinter der von ARD und Sky produzierten Serie, hat sich davon nun distanziert und geht gegen die Zeitschrift wegen Copyright-Verletzungen vor, berichtet die "Süddeutsche Zeitung" ("SZ").

Das Cover der Sonderausgabe verspricht "historische Hintergründe der große Erfolgsserie". Mit aus dem Zusammenhang gerissenen Zitaten werde "eine Nähe der Stars zum schrägen Weltbild der 'Compact'-Redakteure angedeutet", heißt es in der "SZ". Laut einer Sprecherin der Produktionsfirma X-Filme habe es keinerlei Gespräche oder andere Kontakte zwischen den "Babylon Berlin"-Machern und der "Compact"-Redaktion gegeben.

Frist verstrichen

X-Filme geht gegen die Vereinnahmung von "Babylon Berlin" jetzt auch juristisch vor. So bediene sich das Sonderheft ausgiebig beim Bildmaterial der Serie. Die Frist zur Unterzeichnung der Abmahnung habe das Magazin verstreichen lassen. Der nächste Schritt sei die Beantragung einer einstweiligen Verfügung, um den weiteren Vertrieb des "Compact"-Heftes zu unterbinden.

Das "Compact"-Magazin wird vom deutschen Verfassungsschutz als "gesichert extremistisch" eingestuft. Seine Zielgruppe reicht laut "SZ" vom "weiten Feld der Corona-Leugner ('Impf-Diktatur – Boostern bis zum Tod') bis zu Rechtsextremen und Rassisten ('Sexualstraftäter: Zuwanderer 20mal häufiger vertreten'). (red, 25.7.2022)