Alessandra Dorigato bringt im Gastblog den Sommer auf den Tisch.

Es ist Hochsommer und die Malven stehen in voller Blüte. Ihr zartes bis kräftiges Lila ist ein Hingucker nicht nur auf Wiesen, in Gärten oder an Wegrändern, sondern auch auf dem Tisch. Blätter und Blüten der Malve sind essbar und werden in der italienischen Kräuterküche vielfach eingesetzt. 

Detox-Salate mit Malvenblättern

Die säuerlich und intensiv schmeckenden Blätter der Malve reichern Salate und Suppen mit Eisen, Kalzium, diversen Vitaminen und wertvollen Bitterstoffen an. Meine Oma Nina bereitete zum Beispiel gern einen Salat aus Malvenblättern, Feldsalat, Fenchel sowie Nüssen und Samen zu. Er schmeckte auch uns Kindern sehr gut. Wenn Sie die Malvenblätter im Frühling mit jungen Brennnesseln blanchieren und das Ganze mit Öl, Salz, Essig oder Zitrone marinieren, erhalten Sie ein perfektes Detox-Gericht.

Foto: Alessandra Dorigato

Suppe und Tee für das Wohlbefinden

Malvenblätter kamen bei Nonna Nina auch in die Hühnersuppe – zusammen mit Zwiebeln, grünem Chilipfeffer und Zitronensaft. Aber ganz ehrlich: Trotz des vielen Parmesans, den wir Kinder hineinmischten, war uns diese Suppe zu bitter. Heute liebe ich sie, weil sie Kraft spendet und dem Magen gut tut. Auch ein Malvenblättertee beruhigt den Magen sowie die Nerven. Der Tee kann mit frischen oder getrockneten Blättern zubereitet werden. Am besten erntet man die Blätter mit dem Stiel und lässt dann alles in der Sonne trocknen.

Malvenblüten in der Küche

Die Blüten der Malven haben ähnlich wohltuende Eigenschaften wie die Blätter, schmecken jedoch süßlich und zart aromatisch. Frisch eignen sie sich hervorragend als feine Deko für Gemüsespeisen, Antipasti oder Salate. Getrocknet werden sie für die Zubereitung von Tees, Ölen, Sirup und Likör verwendet. Die Blüten trocknen selbstständig auf der Pflanze. So bleiben sie verblüht ein paar Tage hängen und können dann geerntet werden. Bei der zweiten Methode werden die frischen Blüten gepflückt. Diese sollten Sie auf einem Tuch in einem dunklen und luftigen Raum trocknen. Das verhindert, dass die Blüten ihre Farbe verlieren.

Foto: Alessandra Dorigato

Farbzauber

Malvenblüten sind echte Farbzauberer. Bereiten Sie etwa einen Malvenblütentee mit heißem Wasser, ist der Tee blau. Ein paar Tropfen Zitrone färben ihn rosa, und wenn Sie Honig hinzufügen, wird der Tee grün. Auch der Malvenblütensirup spielt mit den Farben. Lange Ziehzeiten oder Zitronensaft und -säure verändern seine Farbe von blau zu rosa. Ihrem Prosecco verleiht der Sirup dagegen eine rote Tönung.

Foto: Alessandra Dorigato

Malvenblütensirup

  • 1 kg Kristallzucker
  • 1 l Wasser
  • 600 g getrocknete Malvenblüten
  • 30 g Zitronensäure
  • 2 unbehandelte Zitronen

Zubereitung

Wasser zum Kochen bringen. Den Zucker so lange einrühren, bis er sich aufgelöst hat. Auskühlen lassen. Blüten, Zitronensäure und die in Scheiben geschnittenen Zitronen hinzufügen und 24 Stunden ziehen lassen. Filtrieren und an einem kühlen, dunklen Ort aufbewahren. Denken Sie an die Farbänderungen durch die Zugabe von Zitronen.

Für ein erfrischendes Kracherl mischen Sie den Sirup im Verhältnis 1:6 mit Mineralwasser. Wer mag, serviert das Getränk mit Zitronensaft und Basilikumblättern. Für einen leichten Sommer-Spritz mischen Sie 1 Teil Sirup mit jeweils 2 Teilen Prosecco sowie Mineralwasser. Ebenfalls mit Zitronensaft und Basilikum- oder Minzeblättern verfeinern und mit Eiswürfeln servieren.

Foto: Alessandra Dorigato

Melissensirup gehört für mich einfach zum Sommer. Der erfrischende Sirup macht sich großartig im Mineralwasser, in Frizzante genauso wie in Cocktails oder über Eis und Fruchtsalat. Je nach Melissensorte ist das zitronige Aroma unterschiedlich stark. Das Rezept finden Sie wie immer auf a-modo-mio.at. Buon appetito! (Alessandra Dorigato, 23.8.2022)

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