In schöner Regelmäßigkeit ziehen große Asteroiden an der Erde vorbei, die meisten in beruhigend großer Distanz, andere schon etwas näher, aber immer noch harmlos. Zu letzterer Kategorie zählt 2016 CZ31. Wie das Jet Propulsion Lab der US-Raumfahrtbehörde Nasa berichtet, weist der Felsen einen Durchmesser von 120 bis 200 Metern auf und kommt unserem Heimatplaneten am 29. Juli am nächsten.

Zehntausende Objekte kreisen zwischen den Planeten um die Sonne. Ab und zu nähern sich die Brocken auch der Erde.
Illustr.: NASA/JPL-Caltech

Keine Gefahr

Obwohl er als Mitglied der sogenannten Apollo-Asteroiden die Erdbahn kreuzt, dürfte von dem hochhausgroßen, im Februar 2016 entdeckten Brocken in absehbarer Zeit keine Gefahr ausgehen. Der Abstand, in dem er an uns vorüberzieht, beträgt rund 2,7 Millionen Kilometer, was der der siebenfachen Distanz zwischen Erde und Mond entspricht – im kosmischen Maßstab dennoch eine knappe Angelegenheit.

Ein noch größerer Brocken wird sich der Erde am 30. Juli nähern: 2013 CU83 könnte einen Durchmesser von 300 Metern haben und an uns in einem Abstand von sieben Millionen Kilometern vorbeifliegen. Mit diesen Dimensionen gleicht er 99942 Apophis, jenem 350-Meter-Asteroiden, der für eine gewisse Zeit ganz oben auf der Liste der für die Erde gefährlichen Weltraumfelsen stand. Objekte mit derartigen Ausmaßen können bei einem Einschlag durchaus eine Gefahr für die Menschheit darstellen.

Der Asteroid 99942 Apophis, hier auf Radaraufnahmen aus dem Vorjahr, wird die Erde so bald nicht behelligen. Bei diesen Bildern war Apophis 17 Millionen Kilometer von der Erde entfernt.
Foto: NASA/JPL-Caltech and NSF/AUI/GBO

Einschlagsfolgen

Berechnungen kommen zu dem Schluss, dass ein direkter Treffer durch einen Asteroiden wie Apophis eine Energie von 900 bis 1.200 Megatonnen TNT-Äquivalent freisetzen würde. Das wäre rund 20-mal so viel Energie, wie die größte je von Menschen verursachte Kernwaffenexplosion freigesetzt hat, und gut die 80.000-fache Sprengkraft der Hiroshima-Bombe Little Boy.

Zu Land würde dies einen mindestens fünf Kilometer großen Krater in die Erdkruste schlagen. Schlimmer dagegen wären die Auswirkungen, wenn der Brocken im Ozean auftrifft. Die dabei ausgelösten Tsunamis könnten an nahen Küsten eine Höhe von mehr als 100 Metern erreichen, und selbst ferne Küsten müssten mit bis zu 30 Meter hohen Wellen rechnen. (tberg, red, 27.7.2022)