Elektroautobauer Tesla schaltet die Navigation in den eigenen Fahrzeugen nach acht Jahren ab. Danach werden Gebühren fällig.

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BMW hat es vorgemacht, nun zieht Tesla mit einem ähnlichen Schritt nach: Mikrotransaktionen und Abo-Gebühren, damit im Auto verbaute Features freigeschaltet werden. Muss man bei dem bayerischen Autobauer etwa für die Sitzheizung ein Abo abschließen, schaltet die Konkurrenz aus den USA die Navigation ab, wenn nicht monatlich bezahlt wird.

Wer ab dieser Woche einen Tesla Model S, Model 3, Model X oder Model Y kauft, kann manche Tesla-eigene Dienste nicht mehr auf die gesamte Lebensdauer des Autos nutzen. Tesla beschränkt die sogenannte "Standard Subscription" auf acht Jahre – danach werden Kartendienste, Navigation und Sprachbefehle abgeschaltet.

Beim Blog "Teslarati" stieß man zuerst auf die Änderungen auf der Support-Seite von Tesla. Demnach sind alle nach dem 20. Juli 2022 gekauften Fahrzeuge betroffen. "Alle Tesla-Fahrzeuge verfügen über Zugang zur Standardkonnektivität. Standardkonnektivität ist ohne zusätzliche Kosten für acht Jahre in Ihrem Fahrzeug enthalten [...] Wenn Sie ein gebrauchtes Fahrzeug kaufen, werden Sie darüber informiert, wie lange Ihr Fahrzeug Zugriff auf die Standardkonnektivität bietet", heißt es da.

Tesla will Nutzer zum Premiummodell bringen

Wie viel das Abonnement nach Ablauf der Frist kostet, ist noch unklar. Doch vieles deutet darauf hin, dass Tesla das Standardpaket gar nicht erst als Abo anbietet, sondern die Kunden gleich zur Premiumstufe wechseln müssen. Diese kostet 99 Dollar im Jahr und beinhaltet neben Navigation, Verkehrsnachrichten und Kartendiensten auch den Sentry Mode, Video, Musik, Webbrowsing und eine Karaoke-Funktion.

Es kommt nicht zum ersten Mal vor, dass Tesla am Bezahlmodell für die eigenen Services dreht. Ursprünglich wurden die Modelle S und X und manche Modelle 3 mit lebenslanger Premiumkonnektivität ausgeliefert, bevor Tesla die Standardstufe einführte. Seit 1. Juli 2018 werden sämtliche Fahrzeuge nur noch mit dem Standardpaket ausgeliefert. (red, 27.7.2022)

In der ursprünglichen Fassung war von Kosten von 99 Dollar im Monat die Rede. Korrekt ist natürlich 99 Dollar im Jahr. Der Artikel wurde dementsprechend bearbeitet.