Die OMV-Raffinerie in Schwechat.

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Wien – Die zwei größten heimischen Energiekonzerne OMV und Verbund haben ihre Gewinne in der ersten Jahreshälfte 2022 massiv steigern können. Der Öl-, Gas- und Chemiemulti OMV hat von den hohen Öl- und Gaspreisen stark profitiert und seinen Umsatz und Gewinn mehr als verdoppelt. Der Konzernumsatz stieg um 124 Prozent auf 30,6 Milliarden Euro, das CCS-Operative-Ergebnis vor Sondereffekten von 2,1 auf 5,5 Milliarden. Der den Aktionären zuzurechnende Periodenüberschuss wurde um 95 Prozent auf 2,5 Milliarden Euro gesteigert, teilte das Unternehmen am Donnerstag mit. Das Ergebnis je Aktie wurde im ersten Halbjahr von 3,9 auf 7,6 Euro verdoppelt.

Nach einem guten ersten Halbjahr hat der Verbund seine Erwartungen für das Gesamtjahr nach oben geschraubt. Bis Juni profitierte das Unternehmen vor allem von stark gestiegenen Strompreisen im Großhandel und erhöhte den Nettogewinn um 151,8 Prozent auf 817,1 Millionen Euro. Das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) kletterte um 110,5 Prozent auf 1,38 Milliarden, teilte der Konzern am Donnerstag mit. 2022 soll der Nettogewinn 1,68 bis 1,03 Milliarden erreichen.

SPÖ will Verstaatlichung

Angesichts der vorliegenden Zahlen fordert der niederösterreichische Landeshauptfrau-Stellvertreter und SPÖ-Chef Franz Schnabl, die OMV solle wieder mehrheitlich in das Eigentum der Republik wandern. Derzeit hält Österreich über die Öbag 31,5 Prozent. Die in Abu Dhabi ansässige MPPH hält 24,9 Prozent, 43,1 Prozent befinden sich in Streubesitz. Zudem forderte Schnabl, den Spritpreis zu deckeln.

Neos-Landessprecherin Indra Collini kann Schnabls Idee nichts abgewinnen: "Allein die Tatsache, dass die Republik Milliarden an Steuergeld in den Kauf von Anteilen stecken soll, zeigt, wie illusorisch dieser Ansatz ist", erklärte sie. (APA, red 28.7.2022)