Maria Sacharowa verkündete, dass es nichts zu verkünden gibt. Russland und die USA konnten sich auf keinen Gefangenenaustausch einigen.

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Moskau – Russland und die USA haben sich nach Angaben aus Moskau bisher auf keinen Gefangenenaustausch einigen können. Nach einem Vorstoß der US-Regierung teilte die Sprecherin des russischen Außenministeriums, Maria Sacharowa, am Donnerstag mit, ein konkretes Ergebnis sei in der Frage des Austauschs von zwei US-Bürgern bisher nicht erzielt worden. Auch Kreml-Sprecher Dmitri Peskow sagte, es gebe noch keine Einigung.

US-Außenminister Antony Blinken hatte am Mittwoch mitgeteilt, bei einem Telefonat "in den kommenden Tagen" mit seinem russischen Amtskollegen Sergej Lawrow solle es um die Freilassung der in Moskau inhaftierten US-Basketballerin Brittney Griner und ihres Landsmanns Paul Whelan gehen. Griner muss sich derzeit wegen eines Drogendelikts vor einem russischen Gericht verantworten. Whelan ist wegen Spionage im Juni 2020 zu 16 Jahren Haft verurteilt worden.

Spekuliert wird darüber, dass die beiden US-Amerikaner gegen den in den USA inhaftierten russischen Waffenhändler Viktor But ausgetauscht werden könnten. Sacharowa sagte, dass bei den Verhandlungen die Interessen beider Seiten berücksichtigt werden müssten.

Zerrüttetes Verhältnis

Bei einem Gipfeltreffen in Genf Mitte Juni vorigen Jahres hatten US-Präsident Joe Biden und der russische Staatschef Wladimir Putin über einen möglichen Austausch von Gefangenen gesprochen. Im April tauschten die USA und Russland – nach Moskaus Einmarsch in die Ukraine – den russischen Staatsbürger Konstantin Jaroschenko gegen den US-Amerikaner Trevor Reed aus.

Nach Darstellung von Sacharowa hatten Putin und Biden ihren Behörden im vergangenen Jahr die Aufgabe erteilt, Verhandlungen über den Austausch von Gefangenen zu führen. Das Verhältnis zwischen Moskau und Washington ist seit langem zerrüttet, seit Beginn von Putins Angriffskrieg gegen die Ukraine herrscht weitgehend Funkstille. (APA, 28.7.2022)