Damit bleiben die Veilchen bei minus zwei Punkten stehen. Der LASK erhöht nach zwei Partien auf vier Punkte.

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Wien – Ein Last-Minute-Tor hat der Wiener Austria den ersten Punkt der neuen Saison der Fußball-Bundesliga beschert. Ausgerechnet Andreas Gruber traf am Sonntag beim 1:1 (0:0) gegen seinen Ex-Club LASK in der 88. Minute, nachdem Marin Ljubicic die Gäste in Führung gebracht hatte (67.). Das Remis in einer lange chancenarmen Partie war durchaus verdient, dennoch liegt die sanktionierte Austria nach wie vor "im Minus".

-2 Punkte haben die Wiener als Tabellenletzter am Konto, eine Woche nach dem Auftakt-0:3 in Salzburg zeigten sie aber neuerlich eine gute Vorstellung. Der LASK ließ nach dem 3:1 über Klagenfurt die Chance auf einen perfekten Saisonstart liegen. Der lange unauffällige Ljubicic stellte mit seinem zweiten Treffer im zweiten Ligaspiel seine Torgefahr neuerlich unter Beweis.

Neuer Sponsor, neues Glück

Die Austria – erstmals mit dem neuen Sponsor Frankstahl auf der Brust – lieferte dem LASK vor 10.031 Zuschauern von Beginn an eine intensive Partie mit vielen Zweikämpfen, aber kaum nennenswerten Torchancen vor der Pause. Der LASK, der nach einer Verletzung beim Aufwärmen Rechtsverteidiger Filip Stjokovic durch Marvin Potzmann ersetzen musste, hatte die gefährlichste Möglichkeit passenderweise ohne Abschluss: Ljubicic rutschte schon in der vierten Minute nach einer Hereingabe Thomas Goigingers um Zentimeter am Ball vorbei.

Ansonsten hatte die Defensive der Hausherren den gegen Klagenfurt so auffälligen Kroaten im Griff, es folgten noch harmlose Abschlüsse von Hong Hyun-seok (40.) und Sascha Horvath (44.), die Goalie Christian Früchtl locker festhielt. Aber auch die Linzer Abwehr ließ sich durch die Versuche der Austria kaum verunsichern. Ein Kopfball Manfred Fischers daneben (12.) sowie eine von Felix Luckeneder in letzter Sekunde geklärte Hereingabe Reinhold Ranftls (28.) waren die heißesten Momente in Violett.

LASK vergibt Matchball

Der Wiederbeginn gehörte klar der Austria, die durch Lukas Mühl einen Außennetz-Köpfler (46.), geblockte Schüsse Grubers (50.) und Fischers (60.) sowie einen Weitschuss von Matthias Braunöder (53.) verzeichnete. Der LASK fand kaum zu seinen Umschaltmomenten, einmal entwischte Ljubicic, wurde von Mühl aber noch rechtzeitig gestellt (57.). Die Linzer Führung kam demnach wie aus dem Nichts. Nach frühem Ballgewinn bekamen die "Veilchen" keinen Zugriff und ließen Ljubicic auf rund zehn Metern noch dazu gewähren. Früchtl war beim leicht abgefälschten Schuss ins lange Eck machtlos.

Die Austria arbeitete weiter, brachte Haris Tabakovic und hatte durch einen Fischer-Schuss (74.) die beste Ausgleichschance – Alexander Schlager, sonst wenig geprüft, lenkte den Ball aber ins Aus (74.). Der LASK hatte nun mehr Räume, verabsäumte es jedoch, den Sack zuzumachen. Den "hundertprozentigen" Matchball vergab "Joker" Efthymios Koulouris aus wenigen Metern (78.). Das sollte sich im Finish für die Linzer rächen. Bei einem weiten Ball sah die Defensive nicht gut aus, Gruber kam an den Ball und schoss durch die Beine von Schlager ein. (APA, 31.7.2022)

Fußball-Bundesliga, 2. Runde:

FK Austria Wien – LASK 1:1 (0:0). Wien, Generali-Arena, 10.031, SR Ciochirca.

Tore:

0:1 (67.) Ljubicic

1:1 (88.) Gruber

Austria: Früchtl – Ranftl, Mühl, Galvao, Martins – Braunöder, Holland (76. Tabakovic) – Gruber (90. Wustinger), Fischer, Jukic (69. Fitz) – Huskovic (90. Vucic)

LASK: Schlager – Potzmann, Ziereis, Luckeneder, Renner – Hong (83. Valencia), Jovicic – Goiginger, Horvath (63. Schmidt), Nakamura (82. Flecker) – Ljubicic (71. Koulouris)

Gelbe Karten: Fischer, Fitz bzw. Renner, Potzmann, Kühbauer (Trainer)

Stimmen

Manfred Schmid (Austria-Trainer): "Ich bin nicht unzufrieden. Wir haben einige Minuten gebraucht, um hineinzufinden. Dann war es sein sehr, sehr intensives Spiel auf taktisch hohem Niveau. Wir haben in der Halbzeit ein bisschen etwas verändert im Spielaufbau, sind dann gut gestartet, durch einen abgefälschten Schuss in Rückstand geraten. Man hat gemerkt, dass die Mannschaft darauf ein bisschen reagiert. Aber wir haben dann den Punkt erzwungen. Grundsätzlich denke ich, dass das 1:1 in Ordnung geht."

Dietmar Kühbauer (LASK-Trainer): "Wenn du bis zur 88. Minute führst, ist es dann schon ein bisschen ärgerlich. Wir waren in der ersten Hälfte die aktivere Mannschaft, da haben wir es verpasst, dass wir die letzten Bälle klarer spielen. Mit der Führung wäre die Situation vielleicht eine andere gewesen. In der zweiten Hälfte war dann die Austria eigentlich besser im Spiel. Wie es im Fußball oft kommt, kriegt man ein Tor, das man möglicherweise verteidigen hätte können. Aber das 1:1 war leistungsgerecht."