Wenn im Netz Equipment versagt, soll die KI den Stromfluss binnen Sekunden so umleiten, dass die Energieversorgung wieder läuft.

Foto: AFP/John MacDougall

Es gibt eine Reihe von Ursachen, die zu einem Strom-Blackout führen können. Neben Spannungsproblemen im Netz, Sonnenstürmen, Wetterschäden und Hackerangriffen ist eine denkbare Gefahr auch das Versagen von Equipment in den immer heißer werdenden Sommern.

Zumindest gegen einen Teil der möglichen Blackouts will sich China nun mit künstlicher Intelligenz (KI) rüsten, berichtet die "South China Morning Post". Statt stundenlang auf die Behebung von Stromausfällen warten zu müssen, soll es künftig so möglich werden, dass die Versorgung binnen drei Sekunden wiederhergestellt ist.

"Selbstheilendes" Netzwerk

Die Einrichtung eines solchen "selbstheilenden" Systems geht freilich nicht ohne technische Aufrüstung. Für einen Testlauf hat man das lokale Stromnetz in Qitailu in Xinjiang umfassend mit Sensoren ausgerüstet. Über diese soll in Echtzeit und ohne menschliche Intervention festgelegt werden, über welche Routen die Energieversorgung geführt wird.

Kommt es etwa zu einem Versagen von Geräten oder Komponenten in der Niederspannungsverteilung, soll die KI automatisch feststellen, wo das Problem auftritt, und das Routing so ändern, dass die Fehlerquelle isoliert wird und damit die Stromversorgung wieder funktioniert.

Die "South China Morning Post" beruft sich in ihrer Berichterstattung auf die im Staatsbesitz befindliche Zeitung "Science and Technology Daily", weswegen die Angaben freilich mit einer gewissen Vorsicht zu genießen sind.

Laut dem dort veröffentlichten Artikel ist das System in Qitailu mittlerweile einen Monat lang getestet worden und konnte sich bewähren. Laut den örtlichen Behörden soll es nun auch auf andere lokale Stromnetze ausgeweitet werden. (gpi, 2.8.2022)