Elon Musk gegen Twitter: Jetzt wird auch Tesla mit in die Auseinandersetzung hineingezogen.

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Elon Musk kommt aus der Nummer einfach nicht mehr heraus: Nachdem er zuerst Twitter um 44 Milliarden Dollar hatte kaufen wollen, machte er Anfang Juli einen Rückzieher und versuchte aus dem Deal auszusteigen, indem er behauptete, Twitter hätte ihn nicht ausreichend über Fake-Accounts und Bots informiert. Doch daraus wurde nichts: Twitter und der Tech-Milliardär sehen sich vor Gericht wieder.

Musks selbst angerichtetes Chaos um die Übernahme des sozialen Mediums wird jetzt um eine Facette reicher: Denn nun wird der Elektroautobauer Tesla mit in den Strudel hineingezogen.

Twitter klagte Musk vor einem Gericht in Delaware und will ihn dazu zwingen, den 44 Milliarden Dollar schweren Deal einzuhalten. Dafür verlangen die Anwälte von Twitter nun interne Kommunikation von Tesla, wie aus einer gerichtlichen Vorladung vom 2. August hervorgeht. Insgesamt 27 Begehren stellte Twitter an den Elektroautobauer, darunter sind auch Unterhaltungen von Musk über seine Übernahmepläne. Denn: Musk verkaufte Tesla-Aktien im Wert von rund 8,4 Milliarden Dollar, um den Deal zu finanzieren.

Einblick in die Finanzierung des Deals

Außerdem will Twitter sämtliche Inhalte, die von Tesla an Medien weitergespielt wurden und den Deal zum Inhalt haben. Das dürfte besonders schwierig werden, denn die Kommunikationsabteilung von Tesla wurde 2019 aufgelöst, und das Unternehmen ist seither dafür bekannt, nicht mehr auf Journalistenfragen zu reagieren.

Die Twitter-Anwälte wollen aber auch Einblick in die Konversationen zwischen Musk und dessen Co-Investoren wie Oracle-Gründer Larry Ellison. Musk ist Teslas größter Aktionär. Ihm gehören etwa 17 Prozent des Unternehmens, was in etwa 175 Millionen Aktien entspricht. 15 Millionen Aktien dürfte Musk im Vorjahr verkauft haben, nachdem er darüber auf Twitter hatte abstimmen lassen.

Die 44 Milliarden Dollar für die Twitter-Übernahme stellte Musk zum Teil aus seinem eigenen Vermögen auf. 33,5 Milliarden Dollar kommen aus eigenen Mitteln, 6,25 Millionen aus einem Darlehen, und die restlichen 4,25 Milliarden stellten Co-Financiers auf. Sieben Tage hat Musk nun Zeit, die angeforderten Unterlagen vorzulegen. (red, 4.8.2022)