Israel begann 2007 eine Blockade des Gazastreifens, als die Hamas dort die Macht übernahm.

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Gaza – Israel hat die Abriegelung des Gazastreifens nach der Festnahme eines radikalen Palästinenseranführers am Donnerstag verlängert. Es gebe Hinweise darauf, dass der Islamische Jihad Terrorangriffe verüben wolle, erklärte der Kommandant der Gaza-Division, Nimrod Aloni, in einem Video des Militärs. Die Abriegelung des Küstenstreifens werde "so lange wie nötig fortgesetzt". Am Montag hatte Israel Bassam al-Saadi festgenommen, ein hochrangiges Mitglied des Islamischen Jihads.

Bei dem Zugriff im Westjordanland wurde ein 17-jähriges Mitglied der militanten Gruppe getötet. Israel hat seitdem alle Übergänge zum Gazastreifen und einige umgebende Straßen gesperrt. Zur Begründung hieß es, es würden Racheakte befürchtet.

Blockade seit 2007

Israel begann 2007 eine Blockade des Gazastreifens, als die radikalislamische Palästinenserorganisation Hamas dort die Macht übernahm. Von den neuen Maßnahmen sind nun auch Palästinenser betroffen, die in Israel arbeiten, sowie die Treibstofftanker, die das einzige Kraftwerk in dem Palästinensergebiet versorgen.

Die Behörden warnten am Donnerstag – dem dritten Tag der Sperre –, dass es innerhalb von 48 Stunden abgeschaltet werden müsse, sollten die Übergänge nicht wieder geöffnet werden. Die etwa zwei Millionen Menschen im Gazastreifen erhalten gegenwärtig zehn Stunden Strom am Tag. (APA, 4.8.2022)