Auch am Freitag kam es zu einem Bombenanschlag in Afghanistans Hauptstadt.

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Kabul – In der afghanischen Hauptstadt Kabul sind am Samstag bei einer neuerlichen Bombenexplosion in einem mehrheitlich von Schiiten bewohnten Stadtviertel mindestens acht Menschen getötet worden. 22 Zivilpersonen seien verletzt in ein Krankenhaus gebracht worden, teilte ein Krankenhausvertreter mit. Auf seinem Telegramkanal bekannte sich der Islamische Staat (IS) zu dem Anschlag in dem Viertel Pul-e-Sukhta. Die Taliban-Regierung gab keine Stellungnahme ab.

Am Vortag hatte sich der IS bereits zu einem Bombenanschlag im selben Stadtviertel mit mindestes acht toten Zivilpersonen und zahlreichen Verwundeten bekannt. Die IS-Kämpfer sind Sunniten und hegen einen tödlichen Hass gegen alle Schiiten. Das Schiitentum ist nach den Sunniten die zweitgrößte religiöse Strömung innerhalb des Islams.

IS kämpft gegen Taliban

In Afghanistan sind die Schiiten eine Minderheit. Sie bereiten sich derzeit auf den Ashura-Tag vor, bei dem an den Märtyrertod des Imams Hussein, eines Enkels des Propheten Mohammed, erinnert wird.

Der IS tritt in Afghanistan seit 2015 mit Anschlägen in Erscheinung und kämpft auch gegen die regierenden Taliban, bei denen es sich ebenfalls um Sunniten handelt. (APA, Reuters, 6.8.2022)