Teslas Autopilot-Feature steht wieder in der Kritik.

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Immer wieder stand Tesla in der Vergangenheit wegen seines "Full Self-Driving"-Fahrassistenten in der Kritik. Allein zwischen Juni 2021 und Mai 2022 meldete das Unternehmen 273 Unfälle mit aktiviertem Autopiloten. Jennifer Homendy, Chefin des National Transportation Safety Board, bemängelte zudem, dass die Benennung "irreführend und unverantwortlich" sei. Dieser Ansicht ist mittlerweile auch die kalifornische Verkehrsbehörde DMV. Tesla wirft sie vor, das Feature irreführend zu bewerben, berichtet die "Los Angeles Times".

Neben der Namensgebung – also der Bezeichnung als "Full Self-Driving" und "Autopilot" – kritisiert das DMV laut den Berichterstattern auch die Bewerbung auf Telsas Webseite. "Alles, was Sie tun müssen, ist einzusteigen und Ihrem Auto zu sagen, wohin es fahren soll", kann man dort zum Beispiel lesen. Das Fahrzeug solle dann die optimale Route finden und die Navigation durch "städtische Straßen, komplexe Kreuzungen und über Autobahnen" übernehmen.

Verbot möglich

Laut den beim Office of Administrative Hearings eingereichten Beschwerden habe Tesla damit Aussagen getätigt, "die unwahr oder irreführend sind und nicht auf Tatsachen beruhen", zitiert die US-Zeitung. Ziel sei es, dass Tesla seine Kunden künftig besser über die tatsächlichen Fähigkeiten des Systems informieren muss und vor den Limits warnen soll.

Sollte das DMV mit seinen Einreichungen erfolgreich sein, könnte Tesla einem temporären Produktions- und Verkaufsverbot in Kalifornien gegenüberstehen, berichtet "The Verge". Es sei jedoch unwahrscheinlich, dass es tatsächlich so weit kommen wird. Das Unternehmen habe jedenfalls 15 Tage Zeit, um auf die Vorwürfe zu reagieren.

Teurer Spaß

Die "Full Self-Driving"-Beta ist aktuell nur für Kundinnen und Kunden in den USA verfügbar. Das Feature kann gegen Zuzahlung freigeschaltet werden. Noch letztes Jahr kostete das Paket 10.000 Euro, im Jänner 2022 wurde der Preis auf 12.000 Dollar angehoben. Wann die erste Vollversion veröffentlicht werden könnte, ist derzeit noch unklar. Bisherige Prognosen musste Elon Musk wiederholt korrigieren. (red, 7.8.2022)