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Donald Trump bei einer Konferenz im August.

Foto: Getty Images / Brandon Bell

Ende vergangener Woche hat der Facebook-Konzern Meta einen neuen Chatbot namens "Blender Bot" präsentiert. Dieser soll in der Lage sein, "über praktisch jedes Thema zu chatten", heißt es in einem Blogbeitrag. Die Fähigkeiten der dahinterstehenden künstlichen Intelligenz (KI) sollen durch die geführten Konversationen stetig verbessert werden.

Erste Tests zeigen, dass Blender schon jetzt eine starke Meinung zu haben scheint – die nicht unbedingt auf Fakten basieren muss, wie der "Washington Post"-Journalist Jeff Horwitz auf Twitter dokumentiert. In der Unterhaltung behauptete der Bot unter anderem, dass Donald Trump noch immer US-Präsident sei. Außerdem bezeichnete er die antisemitische Verschwörungserzählung, Juden würden die Weltwirtschaft kontrollieren, als "nicht unplausibel".

In Entwicklung

Gegenüber Max Woolf von "Buzzfeed" verlor Blender hingegen keine guten Worte über Facebook-CEO Mark Zuckerberg. Dieser sei zwar ein guter Geschäftsmann, aber seine "Geschäftspraktiken sind nicht immer ethisch vertretbar", kann man in der Konversation nachlesen – gefolgt von einem Witz über den Kleidungsstil des Milliardärs.

Auf seiner Webseite erklärt Meta ausführlich, dass es sich beim Chatbot um die Forschungsarbeit des KI-Teams von Meta handle. Ziel der Veröffentlichung sei es, KI-gestützte Dialogsysteme zu verbessern. Trotz aller Bemühungen könne man derzeit noch nicht verhindern, dass Blender unhöflich sei und "unwahre oder widersprüchliche Aussagen tätigen kann". Weiters führt das Unternehmen aus, dass versucht werde, "die Verwendung vulgärer Sprache, Verunglimpfungen und kulturell unsensible Kommentare des Bots zu minimieren".

Homophober Chatbot

Sieht man sich die oben beschriebenen Beispiele an, dürfte den Entwicklern einige Arbeit bevorstehen. Nutzerinnen und Nutzer werden unterdessen dazu aufgefordert, Beleidigungen zu melden und als unangemessen zu markieren.

Anfang vergangenen Jahres sorgte der südkoreanische Chatbot "Lee Luda" für Schlagzeilen. Die Entwickler mussten ihn offline nehmen, weil er lernte, rassistisch und homophob zu sein. Grund dafür war, dass der Bot durch die Analyse alter Chatverläufe sprechen lernte. Dabei soll er auch die Hassbotschaften erlernt haben, die er dann an User kommunizierte.

Der Blender Bot ist derzeit nur für Menschen in den USA verfügbar. Meta arbeitet allerdings daran, den Service in weiteren Ländern zur Verfügung zu stellen. Wann es so weit sein wird, ist unklar. (red, 8.8.2022)