Der Wal wurde am Mittwoch zum ersten Mal in der Seine gesichtet.

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Paris – Der in einer Seine-Schleuse in Frankreich feststeckende geschwächte Belugawal soll ins Meer zurückgebracht werden. "Es erscheint uns möglich, über einen Transport Richtung Meer nachzudenken", sagte die stellvertretende Präfektin Isabelle Dorliat-Pouzet am Montag in Évreux dem Sender BFMTV. Bisher habe man diese Option eher ausgeschlossen, weil der Wal dafür zu schwach erschien. Experten rieten nun aber dazu, den Transport Richtung Ärmelkanal zu wagen.

Seit Montagmorgen werde an der Option gearbeitet. Der weiße Wal habe sich am Montag außerdem etwas dynamischer verhalten als zuvor, sagte Dorliat-Pouzet dem Sender.

Wal will nicht essen

Wie die Präfektur am Montag mitteilte, wird der Wal weiterhin von Experten beobachtet, die Feuerwehr und Gendarmerie seien an Ort und Stelle. Die Organisation Sea Shepherd France berichtete, dass der Belugawal weiterhin keine Nahrung zu sich nehme, sich aber neugierig zeige. Am frühen Morgen habe er sich 30 Minuten lang an der Schleusenwand gerieben und somit Flecken entfernt, die sich auf seinem Rücken gebildet hatten. Möglicherweise hätten ihm verabreichte Antibiotika auch geholfen.

Es ist nicht das erste Mal, dass sich ein großer Wal in den französischen Fluss verirrt hat: Im Mai verhungerte ein Orca nach wochenlanger Odyssee in der Seine, im Juli wurde mutmaßlich ein Finnwal in der Flussmündung bei Le Havre gesichtet. (APA, 8.8.2022)