In einem reichweitenstarken US-Podcast erzählte Tesla-Chef Elon Musk ausführlich über aktuelle Projekte und seine Angst vor einer großen Rezession.

Foto: Full Send Podcast

Am Freitag hat Elon Musk über drei Stunden lang im Studio des US-Formats "Full Send Podcast" Platz genommen. In dem 1,6 Millionen Follower starken Podcast sprach der Tesla-Eigentümer und Visionär über sein Wissen über Aliens und den möglichen Ausbruch eines dritten Weltkriegs.

Flucht auf den Mars

Der "Full Send Podcast" ist erst seit Juli 2021 online, aber Moderator Kyle Forgeard und seine Freunde, die durch das Format führen, konnten schon zahlreiche bekannte Gäste im Studio begrüßen und so bereits über 157 Millionen Aufrufe generieren. Zu den Klickbringern zählten der umstrittene Ex-MMA-Kämpfer Andrew Tate, der Musiker Post Malone und der Schauspieler Jamie Foxx. Am Freitag nahm Musk Platz und sprach nicht nur über seine Liebe zu Videospielen, sondern auch den wachsenden Konflikt zwischen Taiwan und China.

Zunächst ging es allerdings um den aktuellen Wohnort von Musk. Er sei regelmäßig in Los Angeles, wo er eigentlich wohne, verbringe derzeit aber viel Zeit in Texas, wo gerade eine Gigafactory für Tesla gebaut wird, und auch ein neues Space-X-Projekt werde in Texas stattfinden. Auch Starlink wurde angesprochen sowie der Plan, demnächst 4.000 Satelliten dafür im Weltall stationiert zu haben. "Das wären dann mehr Satelliten, als der Rest der Welt zusammen aktiv hat", erzählte Musk stolz.

Weiters berichtete er über die Zusammenarbeit mit der US-Weltraumbehörde Nasa und den Vertrag darüber, eine Stadt auf dem Mond bauen zu dürfen. Nur Space X habe die technischen Voraussetzungen, solche Mengen an Rohstoffen in kurzer Zeit zu diesem Ort zu transportieren – auch zum Mars. Den Mars könne man "erdähnlich" gestalten, man müsse ihn auf jeden Fall aufwärmen, sagte Musk. Als Hauptgrund, warum man den Mond und den Mars bevölkern sollte, nannte Musk die Erhaltung der menschlichen Art. "Wenn etwas Schlimmes auf der Erde passieren würde, beispielsweise ein Meteorit schlägt ein oder was auch immer den Dinosauriern passiert ist, Supervulkane … oder der Dritte Weltkrieg. Wenn wir uns zu Tode bomben." Den Dritten Weltkrieg nannte er nach der Aufzählung dieser Möglichkeiten die "plausibelste".

Weltwirtschaftskrise

Angesprochen auf die aktuelle wirtschaftliche Lage, verneinte Musk die Vermutung, die Welt könnte allein aufgrund der aktuellen Weltlage in eine große Rezession schlittern. "Vielleicht in eine milde", vermutet er, "die allerdings mehrere Jahre dauern wird". Ein Krieg zwischen Taiwan und China hätte laut Musk eine viel tiefgreifendere Auswirkung. Er nannte die Lage zwischen den beiden Ländern "beunruhigend". Zusätzlich sei China aktuell in einer ähnlichen Lage wie die USA vor der Finanzkrise 2008. Man habe viel zu viel Geld in Immobilien gesteckt, und obwohl es in China sehr viele Menschen gebe, stünden aktuell viele Wohnmöglichkeiten leer. Die damit verbundene Spekulation könne für China noch zu einem sehr großen Problem werden, auch wenn die Wirtschaft wohl trotzdem weiter wachsen werde.

FULL SEND PODCAST

Entspanntere Themen

Auch Aliens waren Teil der langen Unterhaltung. Den Grund, warum die sogenannte Area 51 so stark abgesichert wird, ist laut Musk nicht, dass dort außerirdisches Leben gefangen gehalten wird. "Ich glaube nicht, dass etwas Spannendes in der Area 51 versteckt ist", sagte Musk. Wahrscheinlich würden die USA dort Waffen testen, die vielleicht etwas fortgeschrittener seien als die bereits bekannte. Darunter seien aber sicher keine Laserwaffen, die auf Alien-Technologie basieren.

Generell merkte man den Moderatoren eine große Verehrung für Musk an. Abgesehen von Wissenslücken, etwa bei aktuellen Projekten des Unternehmers oder Starlink, kommentierten sie immer sehr beeindruckt die Wortmeldungen ihres Gastes. Aber auch Musk fühlte sich sichtlich wohl in dem Gespräch, lachte viel und erzählte bereitwillig über seine Liebe zu Videospielen. Auf die Frage, ob er eine eigene Spielkonsole plane, kam ein klares Nein. Eine Konsole bietet laut Musk aktuell wenig Mehrwert für die Kunden. Dafür kündigte er Mitte Juli an, die PC-Spieleplattform Steam in Tesla-Autos zur Verfügung stellen zu wollen. Damit soll zumindest jeder außer dem Fahrer längere Reisen künftig mit dem Controller in der Hand verbringen können. (aam, 9.8.2022)