Issey Miyake, berühmt für seine Plissee-Kollektionen.

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Tokio – Der japanische Modedesigner Issey Miyake ist, wie nun bekannt wurde, bereits am vergangenen Freitag gestorben. Er erlag einem Krebsleiden. Miyake wurde 1938 in Hiroshima geboren – als am 6. August 1945 die Atombombe fiel, war er gerade in der Schule. Über das Ereignis, bei dem er mehrere Familienmitglieder verlor, wollte er nicht reden. "Wenn ich meine Augen schließe, sehe ich immer noch Dinge, die niemand jemals erleben sollte", schrieb er 2009 in der New York Times. Er selbst entwickelte als Folge der Strahlenbelastung eine Knochenmarkserkrankung.

Ein Model in einem "Pleats Please"-Kleid am Laufsteg 1994 in Paris.
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Nach einem Grafikdesignstudium in Tokio ging er 1965 nach Paris, wo er als Assistent von Modeschöpfer Guy Laroche und danach für Hubert de Givenchy arbeitete. 1970 gründete er das "Miyake Design Studio", im Jahr darauf zeigte er seine erste Kollektion in New York. 1973 begann er, Damenmode in Paris zu präsentieren, 1978 kam eine Männerlinie hinzu. Miyake war aber auch im Kosmetikgeschäft erfolgreich, sein Duft L’eau d’Issey gilt als Klassiker.

Miyake-Show im Jahr 1984.
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Sein besonderes Interesse galt innovativen Materialien und deren modischer Verarbeitung. Mit der Linie Pleats Please entwickelte er eine neue, besonders haltbare Art von Plisseestoffen. Berühmt war Miyake, der für David Bowie extravagante Bühnenkleidung kreierte, auch für den schwarzen Rollkragenpulli, den er für den 2011 verstorbenen Apple-Gründer Steve Jobs entworfen hatte. Als Chefdesigner des Labels hatte sich Issey Miyake schon 1997 zurückgezogen, um sich vermehrt der Textilforschung zu widmen. Er wurde 84 Jahre alt. (Petra Eder, 9.8.2022)

Das Ende einer Show im Jahr 1991.
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