Der Iran fördert das Mining von Kryptowährungen mit billigem, subventioniertem Strom.

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Teheran – Der Iran hat erstmals Kryptowährungen für Importe eingesetzt, um Sanktionen zu umgehen. Das teilte die Nachrichtenagentur Tasnim unter Berufung auf das Industrie- und Handelsministerium mit. Seit August 2018 darf der Iran keine US-Dollar mehr erwerben, was den internationalen Handel massiv erschwert.

"Diese Woche wurde die erste Import-Order mit Kryptowährungen in Höhe von zehn Millionen Dollar erfolgreich abgeschlossen. Bis Ende September soll der Einsatz von Kryptowährungen und Smart Contracts (Verträge auf Blockchainbasis, Anm.) im Handel mit Zielländern großflächig erfolgen", wurde Alireza Peymanpak, Vorsitzender der Iranischen Trade Promotion Organization (TPO), zitiert. Um welche Kryptowährung es sich dabei handelt, geht aus der Mitteilung nicht hervor.

Kryptostrategie mit chinesischen Investoren

Im April 2021 hatte der Iran mitgeteilt, Banken künftig die Verwendung von Kryptowährungen zu erlauben, die von lizenzierten Minern im Iran geschürft worden seien. Bereits im Oktober 2020 hatte die iranische Zentralbank ihre Regulierungen angepasst. Seitdem können Miner Kryptowährungen mit staatlich subventionierten Stromquellen minen.

Untersuchungen zeigen, dass 2021 etwa 4,5 Prozent aller Bitcoins im Iran geschürft wurden, wofür die günstige Verfügbarkeit von Elektrizität verantwortlich ist. Laut Berichten sind es vor allem chinesische Miner, die im Iran Mining-Farmen errichtet haben. (Reuters, miwi, 9.8.2022)